18. Dezember 2007
Weihnachten 2007
Krippe in der Klosterkirche Kreuzberg/Rhön
Allen Freunden, Mitstreitern und Verehrern von Karl Richter ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches Jahr 2008!
Ihr
Johannes Martin
15. Dezember 2007
Vor 40 Jahren: Bachs h-moll-Messe im Festspielhaus Salzburg
Es war schon Tradition, am Samstag vor dem 1. oder 2. Advent im Großen Festspielhaus zu Salzburg zu singen. Dieses vorweihnachtlliche Konzert fand in jedem Jahr von 1962 bis zu Richters Tod statt, es war immer eine sehr schöne Stimmung. Zur Aufführung kamen u.a. Händels Messias, Bachs h-moll-Messe und natürlich das Weihnachtsoratorium. Dort haben wir auch erstmals alle sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums am Nachmittag und am Abend gesungen. Zwischendurch gab es im Peterskeller ein gutes Abendessen.
Im Großen Festspielhaus Salzburg
Jürgen Rasch und Paul Meisen erinnern sich an die h-moll-Messe am 16. Dezember 1967:
Das Domine Deus bedarf eines Solo-Tenors, und die Stunde der Aufführung rückte näher, aber kein Tenor war in Sicht. John van Kesteren sollte wohl einfliegen und Nebel verhinderte die Landung, wir waren ohne Tenor. Was machen? Soll das 'Domine Deus' ausfallen? Soll es einer vom Chor, Flickinger, singen? Richter entschloss sich dann, dass der gesamte Chor-Tenor den Solopart übernehmen sollte. Das war der stärkste Gegenpart, gegen den ich jemals anzuspielen hatte.
Wir wurden dann ins Künstlerzimmer gebeten, Professor Richter saß am Flügel, und wir haben zwei- oder dreimal das Duett durchgesungen, und Richter konnte sich darauf verlassen, dass im Konzert alles klappt.
12. Dezember 2007
Vor 40 Jahren: Barocker Ausblick auf das Fest - Das Weihnachtsoratorium (Teil I-III) im Deutschen Museum München am 12. und 13. Dezember 1967
Vor 40 Jahren schrieb Karl Schumann in seiner Rezension in der Süddeutschen Zeitung u.a.:
"...Es ist beinahe zur Tradition geworden, dem Münchener Bach-Chor zu versichern, er habe sich wieder selbst übertroffen. Er tat es wirklich. Der herbe, vitale Klang dieses Ensembles von Enthusiasten setzt einen Maßstab, der ähnliche Chorvereinigungen als Durchschnitt erscheinen läßt.
...Karl Richter kann sich rühmen, mit einem Minimum an konzentrierter Probenarbeit aus den verfügbaren Instrumentalisten sein eigenes Orchester zu machen. Rühmlich hervorzuheben sind die Flötisten Paul Meisen und Herbert Segl, die Oboer Kurt Hausmann und Martin Spanner, schließlich Pierre-Jacques Thibaud, der auf der Trompete ähnliche Wunderdinge vollbringt, wie sein großer Namensvetter einst auf der Geige exekutierte.
...Für den Evangelisten der Weihnachtsgeschichte ist John van Kesterens Timbre prädestiniert: hell, silbrig, neutral, mit einem Beiklang von Distanz im wohlartikulierten Ausdruck. Die Engelsverkündigung Antonia Fahbergs hörte sich seraphisch und tröstlich an, wie sie gemeint ist. Hertha Töppers Altarien verbanden exakte Phrasierung mit pastoser Schönheit des Tons. Kieth Engens Baß wird an Würde, Ernst und markiger Deklamation schwerlich zu überbieten sein.
...Der erste Teil des Weihnachtsoratoriums mußte im Museumssaal zweimal aufgeführt werden, ohne dem Andrang Genüge zu tun. Karl Richter unterband den Beifall. Das war vielleicht Selbsthilfe. Hätte sich die allgemeine Euphorie Luft schaffen können, Karl Richter wäre bis Mitternacht gefeiert worden."
3. Dezember 2007
Opernwelt Rezension: Karl Richter DVD-Dokumentation
Stephan Mösch rezensiert in der Zeitschrift Opernwelt Ausgabe 11/2007 unsere Video-Dokumentation
Karl Richter in München 1951-1981
Teil 1: Bach-Chor und Bach-Orchester
Teil 2: Solisten. Konzerte. Tourneen
Er schreibt u.a.
"... Deshalb kommt einer anderen DVD-Reihe großes Gewicht zu, die der Conventus Musicus Dettelbach sukzessive auf den Markt brachte. In liebevoller Kleinarbeit hat Johannes Martin (Text und Kamera) rare Film- und Tondokumente aus Richters Münchner Jahren gesammelt und zahlreiche Zeitzeugen interviewt. Heraus kommt keine Heroengeschichtsschreibung wie oft bei den offiziellen Richter-Filmen, sondern ein Puzzle, das einen unnachahmlichen Bach-Stil aus der Perspektive der Mitwirkenden beleuchtet ..."
"... Richter taucht in vielen, oft privaten Filmschnipseln auf: ein zweifellos scheuer und schwieriger Musiker, genialisch, aber auch abweisend, schroff, bisweilen verletzend in seiner Art. Wie er in Musik aufging und mit welcher Suggestionskraft er seine Hörer ins musikalische Geschehen hineinziehen konnte, davon können diese DVDs zumindest eine Ahnung vermitteln. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr Tonmaterial primär aus unveröffentlichten Live-Mitschnitten besteht."
Die vollständige Rezension steht online hier
Karl Richter in München 1951-1981
Teil 1: Bach-Chor und Bach-Orchester
Teil 2: Solisten. Konzerte. Tourneen
Er schreibt u.a.
"... Deshalb kommt einer anderen DVD-Reihe großes Gewicht zu, die der Conventus Musicus Dettelbach sukzessive auf den Markt brachte. In liebevoller Kleinarbeit hat Johannes Martin (Text und Kamera) rare Film- und Tondokumente aus Richters Münchner Jahren gesammelt und zahlreiche Zeitzeugen interviewt. Heraus kommt keine Heroengeschichtsschreibung wie oft bei den offiziellen Richter-Filmen, sondern ein Puzzle, das einen unnachahmlichen Bach-Stil aus der Perspektive der Mitwirkenden beleuchtet ..."
"... Richter taucht in vielen, oft privaten Filmschnipseln auf: ein zweifellos scheuer und schwieriger Musiker, genialisch, aber auch abweisend, schroff, bisweilen verletzend in seiner Art. Wie er in Musik aufging und mit welcher Suggestionskraft er seine Hörer ins musikalische Geschehen hineinziehen konnte, davon können diese DVDs zumindest eine Ahnung vermitteln. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr Tonmaterial primär aus unveröffentlichten Live-Mitschnitten besteht."
Die vollständige Rezension steht online hier
20. November 2007
Julia Hamari - Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Julia Hamari wird am Mittwoch, den 21. November, 65 Jahre alt. Gerne erinnern wir uns an sie:
Meine erste Begegnung mit Karl Richter im April 1966
(aus unserem Interview vom 6. Juni 2004 in Stuttgart)
Es war für mich ein phantastisches Erlebnis. In Budapest habe ich 1965 den großen Franz-Liszt-Wettbewerb gewonnen, dabei war ich die jüngste Teilnehmerin. Nach diesem Wettbewerb wurde eine Schallplatte gemacht, die wahrscheinlich herumgeschickt wurde, und so ist diese Schallplatte auch in Wien angekommen. Es war gerade Festspielzeit. Und wenn ich mich gut erinnere, hatte Christa Ludwig abgesagt, und man hat mich gefragt. Als kleine, 22jährige, noch Schülerin, und von der Hochschule nur weg durch diesen Wettbewerb. Unglaublich aufgeputzt kam ich damals aus Ungarn an. Wir waren arm, es war eigentlich eine dunkle Zeit, aber nicht für mich. Für mich schien die Sonne durch die Musik und dadurch, dass ich dachte, man liebt mich und hilft mir.
Im Musikverein in Wien wurde ich dann Richter vorgestellt. Er kam in den Raum und ich stand da, absolut unbekannt, wirklich ein kleines Mädchen, nichts anderes. Und er stand vor mir und guckte mich so an mit seinen irre großen Augen. Ich wurde gelähmt, minutenlang gelähmt. Ich guckte diese zwei Augen an und dachte, ich kann keinen Ton singen. Und dann sagte er in seinem goldigen sächsischen Dialekt - ich versuche noch heute, es für meine Schüler nachzumachen -: „Na, kommen Sie, singen wir ein bisschen." Und dann hat er mich in ein großes Zimmer geführt und hat sofort die Erbarme dich Arie aus der Matthäus-Passion angefangen. Beinahe durchgespielt, und da habe ich erstmals gemerkt, er lebt gar nicht hier, er lebt in einer absolut anderen Welt. Das war mein erster Eindruck, dass er nur für die Musik lebte.
Und da habe ich mir gesagt, hier bin ich zu Hause. Die Musik war ja auch mein Leben. Warum bist du nervös, gib dich hin und lass dich begleiten. Und da habe ich die Erbarme-dich-Arie angefangen zu singen. Und plötzlich starrte er mich an, schaute er so richtig durch mich durch und forderte mich damit eigentlich heraus, noch schöner, noch besser zu singen. Dann sagte er: „Jung, aber schon eine Künstlerin. Genug." Und dann noch: „Es wird wunderbar."
Wenn ich darüber nachdenke, da war (beim sensationellen Debüt im April 1966 in Wien) Hermann Prey, da war Peter Schreier, auch eines seiner ersten Konzerte in Wien, Ernst Gerold Schramm - er war dann ein wunderbarer Freund von mir -, und es war das letzte Konzert mit Theresa Stich-Randall, eine ganz hochrangige Konzertsopranistin. Das war die erste Matthäus-Passion meines Lebens. Natürlich wollte das niemand glauben. So einen Anfang gibt es überhaupt gar nicht!
Ausschnitt aus dem Interview mit Julia Hamari auf YouTube
(zusammen mit Peter-Lukas Graf und Ernst Haefliger)
Meine erste Begegnung mit Karl Richter im April 1966
(aus unserem Interview vom 6. Juni 2004 in Stuttgart)
Es war für mich ein phantastisches Erlebnis. In Budapest habe ich 1965 den großen Franz-Liszt-Wettbewerb gewonnen, dabei war ich die jüngste Teilnehmerin. Nach diesem Wettbewerb wurde eine Schallplatte gemacht, die wahrscheinlich herumgeschickt wurde, und so ist diese Schallplatte auch in Wien angekommen. Es war gerade Festspielzeit. Und wenn ich mich gut erinnere, hatte Christa Ludwig abgesagt, und man hat mich gefragt. Als kleine, 22jährige, noch Schülerin, und von der Hochschule nur weg durch diesen Wettbewerb. Unglaublich aufgeputzt kam ich damals aus Ungarn an. Wir waren arm, es war eigentlich eine dunkle Zeit, aber nicht für mich. Für mich schien die Sonne durch die Musik und dadurch, dass ich dachte, man liebt mich und hilft mir.
Im Musikverein in Wien wurde ich dann Richter vorgestellt. Er kam in den Raum und ich stand da, absolut unbekannt, wirklich ein kleines Mädchen, nichts anderes. Und er stand vor mir und guckte mich so an mit seinen irre großen Augen. Ich wurde gelähmt, minutenlang gelähmt. Ich guckte diese zwei Augen an und dachte, ich kann keinen Ton singen. Und dann sagte er in seinem goldigen sächsischen Dialekt - ich versuche noch heute, es für meine Schüler nachzumachen -: „Na, kommen Sie, singen wir ein bisschen." Und dann hat er mich in ein großes Zimmer geführt und hat sofort die Erbarme dich Arie aus der Matthäus-Passion angefangen. Beinahe durchgespielt, und da habe ich erstmals gemerkt, er lebt gar nicht hier, er lebt in einer absolut anderen Welt. Das war mein erster Eindruck, dass er nur für die Musik lebte.
Und da habe ich mir gesagt, hier bin ich zu Hause. Die Musik war ja auch mein Leben. Warum bist du nervös, gib dich hin und lass dich begleiten. Und da habe ich die Erbarme-dich-Arie angefangen zu singen. Und plötzlich starrte er mich an, schaute er so richtig durch mich durch und forderte mich damit eigentlich heraus, noch schöner, noch besser zu singen. Dann sagte er: „Jung, aber schon eine Künstlerin. Genug." Und dann noch: „Es wird wunderbar."
Wenn ich darüber nachdenke, da war (beim sensationellen Debüt im April 1966 in Wien) Hermann Prey, da war Peter Schreier, auch eines seiner ersten Konzerte in Wien, Ernst Gerold Schramm - er war dann ein wunderbarer Freund von mir -, und es war das letzte Konzert mit Theresa Stich-Randall, eine ganz hochrangige Konzertsopranistin. Das war die erste Matthäus-Passion meines Lebens. Natürlich wollte das niemand glauben. So einen Anfang gibt es überhaupt gar nicht!
Ausschnitt aus dem Interview mit Julia Hamari auf YouTube
(zusammen mit Peter-Lukas Graf und Ernst Haefliger)
Italiano: Documentario su Karl Richter, Parte III: «Fascino e interpretazione»
Our friend Alberto and admirer of Karl Richter's music has an Italian version of the announcement of the 'Karl Richter Trilogy' part 3 on his blog 'Musica classica ieri e oggi'
"Nella terza e ultima parte del documentario su Karl Richter, Johannes Martin ha intervistato 20 testimoni (tra cui Hertha Töpper, Edda Moser, Julia Hamari, Kieth Engen, Christian Kabitz e Paul Meisen) e raccolto 26 estratti musicali (da registrazioni dal vivo) che aiutano a comprendere l'interpretazione e il fascino che Karl Richter trasmetteva sia ai musicisti che agli ascoltatori e che tutt'ora affascina amanti della musica in tutto il mondo ..."
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Molte grazie, Alberto!
"Nella terza e ultima parte del documentario su Karl Richter, Johannes Martin ha intervistato 20 testimoni (tra cui Hertha Töpper, Edda Moser, Julia Hamari, Kieth Engen, Christian Kabitz e Paul Meisen) e raccolto 26 estratti musicali (da registrazioni dal vivo) che aiutano a comprendere l'interpretazione e il fascino che Karl Richter trasmetteva sia ai musicisti che agli ascoltatori e che tutt'ora affascina amanti della musica in tutto il mondo ..."
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Molte grazie, Alberto!
17. November 2007
Karl Richter in München Part 3: Faszination und Interpretation
Der Titel-Vorspann zur DVD Filmdokumentation 'Karl Richter in München' Teil 3 von Johannes Martin
15. November 2007
Opus 1764 - Anke Veit an der Klais-Orgel von Heiligkreuz in Würzburg
Gestatten Sie mir einen Hinweis auf die neue CD 'Opus 1764' aus unserem Studio:
Zum zehnjährigen Orgeljubiläum erscheint dieser Live-Mitschnitt eines Konzerts mit Anke Veit an der Orgel, welches am 17.10.2004 im Rahmen der Zellerauer Kulturtage erklang, jetzt auf CD. Das Programm umfasst populäre Werke, wie Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge d-moll, und selten eingespielte Werke der Konzertliteratur des höchsten Niveaus, wie die Trois Danses von Jehan Alain.
Mehr auf dem Conventus Musicus Blog
Zum zehnjährigen Orgeljubiläum erscheint dieser Live-Mitschnitt eines Konzerts mit Anke Veit an der Orgel, welches am 17.10.2004 im Rahmen der Zellerauer Kulturtage erklang, jetzt auf CD. Das Programm umfasst populäre Werke, wie Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge d-moll, und selten eingespielte Werke der Konzertliteratur des höchsten Niveaus, wie die Trois Danses von Jehan Alain.
Mehr auf dem Conventus Musicus Blog
13. November 2007
Karl Richter Video-Documentary Part 3: 'Fascination and Interpretation' is now available
In the third and last part of the Karl-Richter-Video documentary Johannes Martin has let over 20 contemporary witnesses (et al. Hertha Töpper, Edda Moser, Julia Hamari, Kieth Engen, Christian Kabitz and Paul Meisen) have their say and providing over 26 musical quotes (from live recordings), which help explain the interpretation and the fascination, that Karl Richter wielded over both musicians and audience and which has kept music lovers all over the world aroused and fascinated, even to this day.
On February 17th 1981, Joachim Kaiser wrote in his obituary for Karl Richter:
"It was the spontaneous versatility which was the source of Richter’s knowledge and artistry. Over and over again in during his magnificent but all too short a career as conducter he was able to achieve a new approach to the great works of Bach. Suddenly, surprised but fascinated the choir had to go along with new and unfamiliar tempi, always making it sound, though often rehearsed, as fresh and moving as if it was the very first time." (Sueddeutsche Zeitung)
DVD, official release: 15-November-2007
Running time 92 minutes (German/English)
ISBN-978-3-00-022647-2
Part 3 offers 92 minutes of numerous excerpts from interviews made with contemporary witnesses of Karl Richter’s era, with former members of the Munich Bach-Choir and the Bach-Orchestra as well as "his" soloist singers, and presents an exceptionally vibrant picture of how Richter’s unique interpretations and the resulting music evoked the fascination of his listeners. In addition there are numerous musical examples and interpretation comparisons from the witnesses themselves.
Karl Richter was one of the most significant Bach-interpreters of the last century. With his concert performances and gramophone recordings of the sixties and seventies he set a worldwide standard as conductor, harpsichordist and organist.
Johannes Martin, together with friends, former colleagues as well as ardent admirers of Karl Richter’s music have worked intensively for the last three and a half years to produce this documentary. In 2006, on the occasion of Karl Richter’s 80th birthday (and the 25th anniversary of his death) the book "Karl Richter in Munich - contemporary witnesses remember" was brought out. This was followed by the completed film trilogy, which retraces the 30-year long Karl Richter era in Munich. A multitude of photographs, films, old normal 8 and super 8 films as well as audio recordings of live concerts and excerpts from interviews with contemporary witnesses give testimony to Karl Richter’s exceptional status in the musical world of Munich.
Overview of the ‘Karl Richter in Munich’ Trilogy on DVD
Part 1: Soloists-Concerts-Tours
Double-DVD, running time 135 minutes (German/English)
ISBN 978-3-00-019277-8
Released September 2006
Part 2: Bach-Choir and Bach Orchestra
DVD, running time 92 minutes (German/ English)
ISBN 978-3-00-020726-6
Released March 2007
Part 3: Fascination and Interpretation
DVD, running time 92 minutes (German/ English)
ISBN 978-3-00-022647-2
Released November 2007
Book documentation (German language)
Karl Richter in Muenchen (1951 - 1981)
- Zeitzeugen erinnern sich (contemporary witnesses remember)
Size 20 x 20 cm, 276 pages, 370 pictures (b/w)
ISBN 978-3-00-016864-8
You can order your DVD via specialist importers and traders or direct at Conventus Musicus, Karl-Richter-Online-Shop for worldwide delivery or, if you find it easier, you can also order by eMail .
Please be advised that international delivery is not included - you will get always receive by eMail a quote on delivery costs dependent on the goods you want order and delivery method you choose! (Conventus Musicus accepts PayPal!)
BTW,
the Karl Richter book documentation - written in German - is available for translation / licensing. We are looking for a private or institutional sponsor covering translation cost into English. We love to hear from you!
On February 17th 1981, Joachim Kaiser wrote in his obituary for Karl Richter:
"It was the spontaneous versatility which was the source of Richter’s knowledge and artistry. Over and over again in during his magnificent but all too short a career as conducter he was able to achieve a new approach to the great works of Bach. Suddenly, surprised but fascinated the choir had to go along with new and unfamiliar tempi, always making it sound, though often rehearsed, as fresh and moving as if it was the very first time." (Sueddeutsche Zeitung)
DVD, official release: 15-November-2007
Running time 92 minutes (German/English)
ISBN-978-3-00-022647-2
Part 3 offers 92 minutes of numerous excerpts from interviews made with contemporary witnesses of Karl Richter’s era, with former members of the Munich Bach-Choir and the Bach-Orchestra as well as "his" soloist singers, and presents an exceptionally vibrant picture of how Richter’s unique interpretations and the resulting music evoked the fascination of his listeners. In addition there are numerous musical examples and interpretation comparisons from the witnesses themselves.
Karl Richter was one of the most significant Bach-interpreters of the last century. With his concert performances and gramophone recordings of the sixties and seventies he set a worldwide standard as conductor, harpsichordist and organist.
Johannes Martin, together with friends, former colleagues as well as ardent admirers of Karl Richter’s music have worked intensively for the last three and a half years to produce this documentary. In 2006, on the occasion of Karl Richter’s 80th birthday (and the 25th anniversary of his death) the book "Karl Richter in Munich - contemporary witnesses remember" was brought out. This was followed by the completed film trilogy, which retraces the 30-year long Karl Richter era in Munich. A multitude of photographs, films, old normal 8 and super 8 films as well as audio recordings of live concerts and excerpts from interviews with contemporary witnesses give testimony to Karl Richter’s exceptional status in the musical world of Munich.
Overview of the ‘Karl Richter in Munich’ Trilogy on DVD
Part 1: Soloists-Concerts-Tours
Double-DVD, running time 135 minutes (German/English)
ISBN 978-3-00-019277-8
Released September 2006
Part 2: Bach-Choir and Bach Orchestra
DVD, running time 92 minutes (German/ English)
ISBN 978-3-00-020726-6
Released March 2007
Part 3: Fascination and Interpretation
DVD, running time 92 minutes (German/ English)
ISBN 978-3-00-022647-2
Released November 2007
Book documentation (German language)
Karl Richter in Muenchen (1951 - 1981)
- Zeitzeugen erinnern sich (contemporary witnesses remember)
Size 20 x 20 cm, 276 pages, 370 pictures (b/w)
ISBN 978-3-00-016864-8
You can order your DVD via specialist importers and traders or direct at Conventus Musicus, Karl-Richter-Online-Shop for worldwide delivery or, if you find it easier, you can also order by eMail .
Please be advised that international delivery is not included - you will get always receive by eMail a quote on delivery costs dependent on the goods you want order and delivery method you choose! (Conventus Musicus accepts PayPal!)
BTW,
the Karl Richter book documentation - written in German - is available for translation / licensing. We are looking for a private or institutional sponsor covering translation cost into English. We love to hear from you!
12. November 2007
Karl Richter: Faszination und Interpretation - Teil III der DVD-Dokumentation 'Karl Richter in München' (1951 – 1981) erschienen
Im dritten und letzten Teil der Karl-Richter-Videodokumentation kommen 22 Zeitzeugen zu Wort (u.a. Hertha Töpper, Edda Moser, Julia Hamari, Kieth Engen, Christian Kabitz und Paul Meisen) und 26 Musikzitate sollen helfen die Interpretationskunst und die Faszination zu erklären, die Karl Richter auf die Mitwirkenden und Zuhörer gleichermaßen ausgeübt hat, und die Musikliebhaber in aller Welt auch heute noch faszinieren und in Spannung versetzen.
Joachim Kaiser hat das in seinem Nachruf auf Karl Richter am 17. Februar 1981 in der Süddeutschen Zeitung mit diesen Worten zusammengefasst:
„Spontane Wandlungsfähigkeit war das Wissen und die Wurzel von Karl Richter. Immer wieder, ein herrlich erfülltes, aber allzu kurzes Dirigentenleben lang, gerieten ihm die großen Werke neu. Plötzlich musste sich dann sein Bach-Chor überrascht, aber faszinierend mitgehend, auf ungewohnte Tempi einstellen: und die erklangen, auch wenn Richter sie schon so und so oft probiert und dirigiert hatte, mit der tief bewegenden Frische des "Zum ersten Mal".
Teil 3 der Karl-Richter-Film-Trilogie bietet in 92 Minuten zahlreiche Ausschnitte aus Interviews mit Zeitzeugen der Ära Karl Richters, mit ehemaligen Mitgliedern des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters sowie mit ‚seinen’ Gesangssolisten, und lässt ein äußerst lebendiges Bild von Richters außergewöhnlichen Interpretationen und der sich auf die Zuhörer übertragenen Faszination seines Musizierens entstehen. Zudem dokumentieren zahlreiche Musikbeispiele und Interpretationsvergleiche die Aussagen der Zeitzeugen.
Karl Richter war einer der bedeutendsten Bach-Interpreten des vergangenen Jahrhunderts. Mit seinen Konzertaufführungen und Schallplatteneinspielungen hat er in aller Welt als Dirigent, Cembalist und Organist in den 1960er und 1970er Jahren Maßstäbe gesetzt.
Mehr als dreieinhalb Jahre haben Johannes Martin, Freunde und ehemalige Kollegen sowie Liebhaber des musikalischen Werkes Karl Richters intensiv für die Entstehung dieser Dokumentation gearbeitet. Anlässlich des 80. Geburtstages (und 25. Todestages) von Karl Richter im Jahr 2006 entstand die Buch-Dokumentation „Karl Richter in München - Zeitzeugen erinnern sich“. Ihr folgte die jetzt abgeschlossene Film-Trilogie, welche die 30-jährige Ära Karl Richters in München nachzeichnet. Zahlreiche Fotos, Bewegtbilder, alte Normal8- und Super8-Filme, Ton-Dokumente aus Live-Konzerten sowie Ausschnitte aus den Interviews mit Zeitzeugen belegen die Ausnahmestellung Karl Richters im Musikleben Münchens und von hier aus in alle Welt hinaus.
DVD, Erscheinungstermin 15. November 2007
Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-022647-2
Der Verkaufspreis beträgt 28,95 Euro (inkl. MwSt. und Versand im Inland).
Die Karl-Richter-Trilogie im Überblick
Teil 1:
Karl Richter in München
Solisten • Konzerte • Tourneen
Doppel DVD, Laufzeit ca. 135 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-019277-8
September 2006, Verkaufspreis 37,95 Euro
Teil 2:
Karl Richter in München
Bach-Chor und Bach-Orchester
DVD, Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-020726-6
März 2007, Verkaufspreis 28,95 Euro
Teil 3:
Karl Richter in München
Faszination und Interpretation
DVD, Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-022647-2
November 2007, Verkaufspreis 28,95 Euro
Ab sofort erhältlich, im gut sortiertem Buch- und Fachhandel und direkt beim Verlag Conventus Musicus, Dettelbach über den Karl-Richter-Shop oder per eMail.
Joachim Kaiser hat das in seinem Nachruf auf Karl Richter am 17. Februar 1981 in der Süddeutschen Zeitung mit diesen Worten zusammengefasst:
„Spontane Wandlungsfähigkeit war das Wissen und die Wurzel von Karl Richter. Immer wieder, ein herrlich erfülltes, aber allzu kurzes Dirigentenleben lang, gerieten ihm die großen Werke neu. Plötzlich musste sich dann sein Bach-Chor überrascht, aber faszinierend mitgehend, auf ungewohnte Tempi einstellen: und die erklangen, auch wenn Richter sie schon so und so oft probiert und dirigiert hatte, mit der tief bewegenden Frische des "Zum ersten Mal".
Teil 3 der Karl-Richter-Film-Trilogie bietet in 92 Minuten zahlreiche Ausschnitte aus Interviews mit Zeitzeugen der Ära Karl Richters, mit ehemaligen Mitgliedern des Münchener Bach-Chores und Bach-Orchesters sowie mit ‚seinen’ Gesangssolisten, und lässt ein äußerst lebendiges Bild von Richters außergewöhnlichen Interpretationen und der sich auf die Zuhörer übertragenen Faszination seines Musizierens entstehen. Zudem dokumentieren zahlreiche Musikbeispiele und Interpretationsvergleiche die Aussagen der Zeitzeugen.
Karl Richter war einer der bedeutendsten Bach-Interpreten des vergangenen Jahrhunderts. Mit seinen Konzertaufführungen und Schallplatteneinspielungen hat er in aller Welt als Dirigent, Cembalist und Organist in den 1960er und 1970er Jahren Maßstäbe gesetzt.
Mehr als dreieinhalb Jahre haben Johannes Martin, Freunde und ehemalige Kollegen sowie Liebhaber des musikalischen Werkes Karl Richters intensiv für die Entstehung dieser Dokumentation gearbeitet. Anlässlich des 80. Geburtstages (und 25. Todestages) von Karl Richter im Jahr 2006 entstand die Buch-Dokumentation „Karl Richter in München - Zeitzeugen erinnern sich“. Ihr folgte die jetzt abgeschlossene Film-Trilogie, welche die 30-jährige Ära Karl Richters in München nachzeichnet. Zahlreiche Fotos, Bewegtbilder, alte Normal8- und Super8-Filme, Ton-Dokumente aus Live-Konzerten sowie Ausschnitte aus den Interviews mit Zeitzeugen belegen die Ausnahmestellung Karl Richters im Musikleben Münchens und von hier aus in alle Welt hinaus.
DVD, Erscheinungstermin 15. November 2007
Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-022647-2
Der Verkaufspreis beträgt 28,95 Euro (inkl. MwSt. und Versand im Inland).
Die Karl-Richter-Trilogie im Überblick
Teil 1:
Karl Richter in München
Solisten • Konzerte • Tourneen
Doppel DVD, Laufzeit ca. 135 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-019277-8
September 2006, Verkaufspreis 37,95 Euro
Teil 2:
Karl Richter in München
Bach-Chor und Bach-Orchester
DVD, Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-020726-6
März 2007, Verkaufspreis 28,95 Euro
Teil 3:
Karl Richter in München
Faszination und Interpretation
DVD, Laufzeit ca. 92 Minuten (zweisprachig Deutsch / Englisch)
ISBN 978-3-00-022647-2
November 2007, Verkaufspreis 28,95 Euro
Ab sofort erhältlich, im gut sortiertem Buch- und Fachhandel und direkt beim Verlag Conventus Musicus, Dettelbach über den Karl-Richter-Shop oder per eMail.
8. November 2007
Karl Richter in München Doku Teil 3: Richters Faszination und Interpretationskunst
Geschafft! Der dritte und letzte Teil der Karl Richter Dokumentation ist in der Auslieferung. Zunächst liefern wir die Subskriptionen und Vorbestellungen aus. In der nächste Woche werden wir die neue DVD auch im Karl Richter Shop einstellen - wer nicht so lange warten will, kann die Videodokumentation auch per eMail bei Conventus Musicus, Dettelbach bestellen.
Karl Richter Film-Trilogie
Teil 3: Faszination und Interpretation
DVD, ca. 92 Minuten, Deutsch 7 Englisch
ISBN 978-3-00-022647-2
Übrigens, die 4 DVDs der Karl Richter Trilogie und die einzelnen Teile sind auch ein exklusives Geschenk für Freunde und Bewunderer der Musik Karl Richters!
Karl Richter Film-Trilogie
Teil 3: Faszination und Interpretation
DVD, ca. 92 Minuten, Deutsch 7 Englisch
ISBN 978-3-00-022647-2
Übrigens, die 4 DVDs der Karl Richter Trilogie und die einzelnen Teile sind auch ein exklusives Geschenk für Freunde und Bewunderer der Musik Karl Richters!
30. Oktober 2007
Vor 40 Jahren: Probenplan Münchener Bach-Chor (6)
Hier nun der sechste (und letzte) Teil des Probenplan aus dem Jahr 1967 (31. Oktober bis 31. Dezember)
26. Oktober 2007
Vor 40 Jahren: Konzertreise nach England vom 27. - 30. Oktober 1967
Am Freitag, den 27. Oktober 1967, flogen Karl Richter, sein Münchener Bach-Chor und das Bach-Orchester um 15.30 Uhr mit der Lufthansa Maschine LH 874 von München Riem nach Birmingham. Von dort ging es gleich weiter mit mit Bussen nach Coventry.
Foto: Am Reisebus in Coventry
Am späten Vormittag des nächsten Tages trafen sich die Mitwirkenden in der neuen Kathedrale zur Probe für das abendliche Konzert, Bachs h-moll-Messe. Inzwischen waren auch die Gesangssolisten eingetroffen:
Agnes Giebel (Sopran), Norma Procter (Alt), Horst Wilhelm (Tenor) und Peter van der Bilt (Bass). Konzertmeister war Werner Grobholz.
Foto: Kathedrale in Coventry
Am Nachmittag hatte ich die Gelegenheit, Karl Richter - mit seinem Einverständnis - beim Üben an der großen, viermanualigen Orgel zuhören zu können. An diesem, gerade für uns Deutsche so geschichtsträchtigen Ort war das ein überwältigendes Erlebnis.
Foto: Karl Richter an der Orgel in Coventry
Ohne die übliche Pause zwischen Gloria und Credo stand am Abend um 19.45 Uhr Bachs h-moll-Messe auf dem Programm, eine recht anstrengende Angelegenheit, wie Jürgen Rasch im zweiten Teil der Film-Trilogie so anschaulich schildert.
Foto: Titelseite Programm Coventry
Bereits um 9.00 Uhr war am darauffolgenden Sonntag-Morgen die Abfahrt mit Bussen nach Newcastle. Geplant war ein gemeinsames Mittagessen im Hotel Merrion in Leeds. Aber... wir sind dann mit dem Bus quer durch England nach Newcastle gefahren, um dort die h-moll-Messe zu singen. Da wir so spät dran waren, sind wir nicht ins Hotel, sondern gleich zum Konzertsaal gefahren, ohne Essen - und dann zwei Stunden h-moll-Messe! (Zitat: Jürgen Rasch)
Foto: Programm Newcastle
Das Konzert fand um 19.30 Uhr in der City Hall statt. Auch anschließend gab es keine Möglichkeit mehr, etwas zu essen, da die Restaurants zur damaligen Zeit in Newcastle an Sonntagen um diese Zeit bereits geschlossen waren.
Am Montag, den 30. Oktober 1967, war für 10.45 Uhr die Abfahrt der Busse zum Flughafen angesetzt, Abflug war um 12.30 Uhr, wiederum mit der LH 874. Drei Stunden später landete das gesamte Ensemble wohlbehalten in München Riem.
Foto: Am Reisebus in Coventry
Am späten Vormittag des nächsten Tages trafen sich die Mitwirkenden in der neuen Kathedrale zur Probe für das abendliche Konzert, Bachs h-moll-Messe. Inzwischen waren auch die Gesangssolisten eingetroffen:
Agnes Giebel (Sopran), Norma Procter (Alt), Horst Wilhelm (Tenor) und Peter van der Bilt (Bass). Konzertmeister war Werner Grobholz.
Foto: Kathedrale in Coventry
Am Nachmittag hatte ich die Gelegenheit, Karl Richter - mit seinem Einverständnis - beim Üben an der großen, viermanualigen Orgel zuhören zu können. An diesem, gerade für uns Deutsche so geschichtsträchtigen Ort war das ein überwältigendes Erlebnis.
Foto: Karl Richter an der Orgel in Coventry
Ohne die übliche Pause zwischen Gloria und Credo stand am Abend um 19.45 Uhr Bachs h-moll-Messe auf dem Programm, eine recht anstrengende Angelegenheit, wie Jürgen Rasch im zweiten Teil der Film-Trilogie so anschaulich schildert.
Foto: Titelseite Programm Coventry
Bereits um 9.00 Uhr war am darauffolgenden Sonntag-Morgen die Abfahrt mit Bussen nach Newcastle. Geplant war ein gemeinsames Mittagessen im Hotel Merrion in Leeds. Aber... wir sind dann mit dem Bus quer durch England nach Newcastle gefahren, um dort die h-moll-Messe zu singen. Da wir so spät dran waren, sind wir nicht ins Hotel, sondern gleich zum Konzertsaal gefahren, ohne Essen - und dann zwei Stunden h-moll-Messe! (Zitat: Jürgen Rasch)
Foto: Programm Newcastle
Das Konzert fand um 19.30 Uhr in der City Hall statt. Auch anschließend gab es keine Möglichkeit mehr, etwas zu essen, da die Restaurants zur damaligen Zeit in Newcastle an Sonntagen um diese Zeit bereits geschlossen waren.
Am Montag, den 30. Oktober 1967, war für 10.45 Uhr die Abfahrt der Busse zum Flughafen angesetzt, Abflug war um 12.30 Uhr, wiederum mit der LH 874. Drei Stunden später landete das gesamte Ensemble wohlbehalten in München Riem.
um
12:13
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24. Oktober 2007
Neues von David Pia, dem Enkel Karl Richters
Die künstlerische Laufbahn von Karl Richters Enkel, dem Cellisten David Pia, hat in den vergangenen Monaten ständig an Intensität zugelegt. Beim 13. Internationalen Tschaikowsky-Wettbewerb 2007 gewann der Solo-Cellist des Münchner Rundfunkorchesters den 6. Preis. Die ersten fünf Plätze waren - auch zum Unwillen des Publikums - offensichtlich für die Schüler der Jury-Mitgliedern reserviert (siehe auch auf FAZ.net 3.07.2007 'Sonderbeziehungen').
Zudem wurde ihm der 1. Preis für die beste Interpretation des Pflichtstückes überreicht, einer Violoncellosonate der russischen Komponistin Tatjana Shudova.
Am 17. Oktober 2007 spielte David Pia im 1. Konzert Filmmusik made in Austria der neuen Reihe 'Mittwoch um halb acht' im Prinzregententheater München den Solopart in Erich Wolfgang Korngolds Konzert für Violoncello und Orchester in einem Satz C-Dur, op. 37 (aus dem Film Verführerische Leidenschaft). Das Konzert wurde live in B4 Klassik übertragen, so konnten alle interessierten Musikfreunde die überragende musikalische Leistung von David Pia miterleben.
20. Oktober 2007
Vor 40 Jahren: Bachs h-moll-Messe in der Berliner Philharmonie
Am Sonntag, den 22. Oktober 1967, flogen Karl Richter, sein Münchener Bach-Chor, das Münchener Bach-Orchester und die Solisten Lotte Schädle (Sopran), Marie-Luise Gilles (Alt), Werner Krenn (Tenor) und Ernst-Gerold Schramm (Bass) um 9.00 Uhr von München-Riem mit der PAN AM nach Berlin.
Dort gab es eine kurze Stellprobe, dann ein gemeinsames Mittagessen, und um 15.30 gelangte Bachs h-moll-Messe anlässlich des 450jährigen Reformationstages in der Philharmonie zur Aufführung. Gleich nach dem Schlussbeifall ging es zurück zum Flughafen Tempelhof, um 20.25 Uhr landete der Flieger wieder in München.
In einer Berliner Zeitung war über das Konzert u.a. Folgendes zu lesen:
"...Man mag persönlich eine Bach-Interpretation bevorzugen, die die musikalischen Verläufe objektiver nachzeichnet und die polyphonen Strukturen für sich sprechen lässt; und doch konnte man sich von Richters emotionaler Konzeption der h-moll- Messe faszinieren lassen, in der sich große subjektive Tradition seiner Lehrer Straube und Ramin mit zeitgenössischem Perfektionismus verbindet.
Mit suggestiver Schlagtechnik auswendig dirigierend, feuerte Richter zu forschen Tempi an, reihte die Sätze eng aneinander und formte mit Ritardandi und dynamischen Steigerungen die Messe zeitweise zu einem spannenden Drama um. Das Orchester war mit allen Solisten und in jeder Gruppe vom blitzsauberen Trompetenchor bis zu den Continuo-Spielern hervorragend, und der Chor, in allen dynamischen Extremen klangvoll und deutlich, hat eine Koloraturfertigkeit, die mit manch allzu geschwind angeschlagenem Tempo versöhnte ... Der Beifall der vollbesetzten Philharmonie für die Münchner Gäste war mit recht groß ..."
15. Oktober 2007
Heute: 81. Geburtstag Karl Richter
Karl Richter wurde am 15. Oktober 1926 in Plauen (Vogtland) geboren. Am heutigen Montag wäre er 81 Jahre alt geworden.
14. Oktober 2007
Vor 40 Jahren: Probenplan Münchener Bach-Chor (5)
Hier nun der fünfte Teil des Probenplan aus dem Jahr 1967 (13. - 30. Oktober)
9. Oktober 2007
Vor 40 Jahren: Joseph Haydn's Jahreszeiten im Kongresssaal des Deutschen Museum
Am 11. Oktober 1967 führten Karl Richter, sein Münchener Bach-Chor und Bach-Orchester mit den Solisten Agnes Giebel, Ernst Haefliger und Karl-Christian Kohn im Kongresssaal des Deutschen Museums Joseph Haydns „stürmisch-bewegte" (Joachim Kaiser) Jahreszeiten auf.
Agnes Giebel
Ernst Haefliger
Karl-Christian Kohn
In der Abendzeitung war die folgende Kritik zu lesen:
"Glanzvolle Jahreszeiten
Karl Richter ließ keinen Gedanken ans biedermeierliche Zerrbild vom Papa Haydn aufkommen. Er riss das Bach-Orchester und den Bach-Chor (dessen Damen jedenfalls im Optischen immer attraktiver werden) mit sich fort in einer wilden, verwegenen Begeisterungsjagd. Kein ablenkendes Verweilen beim malerischen Detail, bei der hübschen Figur - sondern dramatisches Aufspannen des Werks, so dass der rhythmische Pulsschlag, der den ganzen Organismus belebt, zwingend deutlich wurde.
Die Stimmen liefen zusammen und überkreuzten sich wie in einem schwingenden, federnden Netz. Richter packte es mit kühn ausgreifenden, ja manchmal ekstatischen Dirigierbewegungen. Eine Zusammenarbeit zwischen ihm, den Musikern und Sängern, die bei allem Temperament und aller Konzentration keinen ärgerlichen Schweißtropfen auf die ausdrucksvolle Musik fallen ließ. Im Gegenteil, so erdenleicht und feurig-rein wird man die Jahreszeiten wohl für Jahre nicht mehr erleben.
Glanzvoll die Gesangssolisten: Ernst Haefliger versetzte aus dem Konzertsaal an Ort und Stelle in seiner Cavatine der Sommerhitze und der Arie des Winterwanderers: Die Verzauberung durch ein magisches Piano und ein beklemmendes Ritardando. Agnes Giebel sang als tönend gewordene Anmut - etwa das kokette, auf deutsch, lose Lied vom „Mädchen, das auf Ehre hielt". Karl-Christian Kohn ließ viele ungewöhnliche Nuancen hören. In der letzten Arie „Erblicke hier, betörter Mensch, erblicke deines Lebens Bild" kam zu der prachtvollen Stimme noch solcher Ausdruck hinzu - hier fast apokalyptischer Mahnung -, wie er nur ganz wenigen Sängern zu Gebote steht.
Agnes Giebel
Ernst Haefliger
Karl-Christian Kohn
In der Abendzeitung war die folgende Kritik zu lesen:
"Glanzvolle Jahreszeiten
Karl Richter ließ keinen Gedanken ans biedermeierliche Zerrbild vom Papa Haydn aufkommen. Er riss das Bach-Orchester und den Bach-Chor (dessen Damen jedenfalls im Optischen immer attraktiver werden) mit sich fort in einer wilden, verwegenen Begeisterungsjagd. Kein ablenkendes Verweilen beim malerischen Detail, bei der hübschen Figur - sondern dramatisches Aufspannen des Werks, so dass der rhythmische Pulsschlag, der den ganzen Organismus belebt, zwingend deutlich wurde.
Die Stimmen liefen zusammen und überkreuzten sich wie in einem schwingenden, federnden Netz. Richter packte es mit kühn ausgreifenden, ja manchmal ekstatischen Dirigierbewegungen. Eine Zusammenarbeit zwischen ihm, den Musikern und Sängern, die bei allem Temperament und aller Konzentration keinen ärgerlichen Schweißtropfen auf die ausdrucksvolle Musik fallen ließ. Im Gegenteil, so erdenleicht und feurig-rein wird man die Jahreszeiten wohl für Jahre nicht mehr erleben.
Glanzvoll die Gesangssolisten: Ernst Haefliger versetzte aus dem Konzertsaal an Ort und Stelle in seiner Cavatine der Sommerhitze und der Arie des Winterwanderers: Die Verzauberung durch ein magisches Piano und ein beklemmendes Ritardando. Agnes Giebel sang als tönend gewordene Anmut - etwa das kokette, auf deutsch, lose Lied vom „Mädchen, das auf Ehre hielt". Karl-Christian Kohn ließ viele ungewöhnliche Nuancen hören. In der letzten Arie „Erblicke hier, betörter Mensch, erblicke deines Lebens Bild" kam zu der prachtvollen Stimme noch solcher Ausdruck hinzu - hier fast apokalyptischer Mahnung -, wie er nur ganz wenigen Sängern zu Gebote steht.
2. Oktober 2007
Film-Dokumentation: Karl Richter Trilogie Teil 3 (Schluss)
Faszination seines Musizierens
In Kürze erscheint der dritte und letzte Teil der Karl Richter Film-Trilogie (ISBN 978-3-00-022647-2), mit dem Untertitel Faszination und Interpretation. Hier vorab einige Ausschnitte aus den Interviews der Zeitzeugen zu Richters Interpretationsansätzen. (Fortsetzung und Schluss)
Hermann Baumann
...Alle fanden es unglaublich, wie jemand sich vor einen Chor und ein Orchester stellt und eine solche Musik macht, dass die Leute über Hunderte von Kilometern anreisen, um das zu hören. Man kann es nicht in Worte fassen. Erfassen konnte man es nur, wenn man unter den Zuhörern saß.
Everybody found it unbelievable the way somebody could stand in front of a choir and an orchestra and produce such music that people came from hundreds of kilometres away to listen to it. You can’t explain it in words you could only really grasp it when you sat there in the audience, even on Television it was only partially felt. (Hermann Baumann)
...Wenn er dirigierte, und das hat das Publikum nicht gesehen, aber wir, ging ein Licht von ihm aus, und er war plötzlich groß und schön. Und hatte eine Aura von Schönheit um sich durch die Musik, durch seine innere Verbindung mit der Musik und durch sein Leben mit dieser Musik.
When he conducted, and the audience could not see him, but we, could A special light radiated from him, this small person became taller and handsome. An aura of beauty surrounded him, given to him by the music, by his intrinsic association with music, by his life with music. (Kieth Engen)
Ursula Buckel
... Bei Richter hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, ich bin ein Instrument, er benutzt mich als Instrument, ich singe aus ihm heraus. Ich fühlte mich geführt, obwohl er das nicht erzwungen hat.
With Richter, I really had the feeling that I was an instrument. he used me like an instrument. I felt myself guided, very much guided although he never forced anything. (Ursula Buckel)
Aurèle Nicolet
Einmal, bei der Aufnahme der h-moll-Sonate, die wir in München machten, probten wir vorher noch etwas. Da sagte er zu mir: "Aurèle, warum phrasierst du so viel? Du phrasierst seit 30 Jahren, du weißt das. Lass doch fließen." Das war seine Kunst, die Musik fließen zu lassen.
Once during the recording of the B-Minor Sonata, which we did in Munich, we rehearsed a bit beforehand. Then he said to me, "Aurèle why do you phrase so much, you’ve been phrasing for the last 30 years, and you know it, let it flow." That was his artistry, he could let the music flow. (Aurèle Nicolet)
Lotte Schädle
Sein Dirigieren war für den Sänger äußerst tragend, und ich möchte sagen, man wurde mitgerissen von seiner Diktion, seiner Klarheit, seiner Spontaneität und seiner Begeisterung. Man wurde getragen und geführt von ihm.
His conducting was extremely supportive for the singer. One would be carried away by his diction, his spontaneity and his enthusiasm. One was borne and guided by him. (Lotte Schädle)
Karl Richter hatte die Fähigkeit, urplötzlich das Herz zu berühren. Man spürte, dass seine Interpretation noch ein wenig mehr Wahrheit in der Musik entdeckt und die Text-Musik-Beziehung unmittelbar in das eigene Seelenleben transportiert.
Karl Richter possessed the ability to unexpectedly touch the heart. One had the feeling, that his interpretation discovered a bit more truth in the music and that the text-music correlation had been transported directly into ones own spiritual life. (Christian Kabitz)
(Schluss / End)
Teil 3 der Karl Richter Triologie erscheint Anfang November 2007 auf DVD (Deutsch/English)
Bestellungen u.a. im Karl Richter Online Shop (Conventus Musicus)
In Kürze erscheint der dritte und letzte Teil der Karl Richter Film-Trilogie (ISBN 978-3-00-022647-2), mit dem Untertitel Faszination und Interpretation. Hier vorab einige Ausschnitte aus den Interviews der Zeitzeugen zu Richters Interpretationsansätzen. (Fortsetzung und Schluss)
Hermann Baumann
...Alle fanden es unglaublich, wie jemand sich vor einen Chor und ein Orchester stellt und eine solche Musik macht, dass die Leute über Hunderte von Kilometern anreisen, um das zu hören. Man kann es nicht in Worte fassen. Erfassen konnte man es nur, wenn man unter den Zuhörern saß.
Everybody found it unbelievable the way somebody could stand in front of a choir and an orchestra and produce such music that people came from hundreds of kilometres away to listen to it. You can’t explain it in words you could only really grasp it when you sat there in the audience, even on Television it was only partially felt. (Hermann Baumann)
...Wenn er dirigierte, und das hat das Publikum nicht gesehen, aber wir, ging ein Licht von ihm aus, und er war plötzlich groß und schön. Und hatte eine Aura von Schönheit um sich durch die Musik, durch seine innere Verbindung mit der Musik und durch sein Leben mit dieser Musik.
When he conducted, and the audience could not see him, but we, could A special light radiated from him, this small person became taller and handsome. An aura of beauty surrounded him, given to him by the music, by his intrinsic association with music, by his life with music. (Kieth Engen)
Ursula Buckel
... Bei Richter hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, ich bin ein Instrument, er benutzt mich als Instrument, ich singe aus ihm heraus. Ich fühlte mich geführt, obwohl er das nicht erzwungen hat.
With Richter, I really had the feeling that I was an instrument. he used me like an instrument. I felt myself guided, very much guided although he never forced anything. (Ursula Buckel)
Aurèle Nicolet
Einmal, bei der Aufnahme der h-moll-Sonate, die wir in München machten, probten wir vorher noch etwas. Da sagte er zu mir: "Aurèle, warum phrasierst du so viel? Du phrasierst seit 30 Jahren, du weißt das. Lass doch fließen." Das war seine Kunst, die Musik fließen zu lassen.
Once during the recording of the B-Minor Sonata, which we did in Munich, we rehearsed a bit beforehand. Then he said to me, "Aurèle why do you phrase so much, you’ve been phrasing for the last 30 years, and you know it, let it flow." That was his artistry, he could let the music flow. (Aurèle Nicolet)
Lotte Schädle
Sein Dirigieren war für den Sänger äußerst tragend, und ich möchte sagen, man wurde mitgerissen von seiner Diktion, seiner Klarheit, seiner Spontaneität und seiner Begeisterung. Man wurde getragen und geführt von ihm.
His conducting was extremely supportive for the singer. One would be carried away by his diction, his spontaneity and his enthusiasm. One was borne and guided by him. (Lotte Schädle)
Karl Richter hatte die Fähigkeit, urplötzlich das Herz zu berühren. Man spürte, dass seine Interpretation noch ein wenig mehr Wahrheit in der Musik entdeckt und die Text-Musik-Beziehung unmittelbar in das eigene Seelenleben transportiert.
Karl Richter possessed the ability to unexpectedly touch the heart. One had the feeling, that his interpretation discovered a bit more truth in the music and that the text-music correlation had been transported directly into ones own spiritual life. (Christian Kabitz)
(Schluss / End)
Teil 3 der Karl Richter Triologie erscheint Anfang November 2007 auf DVD (Deutsch/English)
Bestellungen u.a. im Karl Richter Online Shop (Conventus Musicus)
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Ursula Buckel
Film-Dokumentation: Karl Richter Trilogie Teil 3 (Fortsetzung)
In Kürze erscheint der dritte und letzte Teil der Karl Richter Film-Trilogie (ISBN 978-3-00-022647-2), mit dem Untertitel Faszination und Interpretation. Hier weitere Ausschnitte aus den Interviews der Zeitzeugen zu Richters Interpretationsansätzen. (Teil 2)
Abstände zwischen Rezitativ und Arie bzw. Chor (Choral)
Was ich besonders faszinierend bei Richter fand, das waren die Abstände zwischen Rezitativ und Arie. Die waren immer unterschiedlich. Es konnte sein: Herr, bin ichs, bin ichs, bin ichs, das heißt, dass man sitzen blieb. Und dann kam erst der Choral "Ich bins, ich sollte büßen". Oder es konnte sein, dass er unmittelbar anschloss. Und diese unterschiedlichen Pausen, die waren immer richtig. Ganz egal, ob eine lange Pause oder eine kurze Pause, die Beziehung war immer da und hatte immer eine bestimmte Bedeutung. Immer unterschiedlich, immer richtig.
What I found particularly fascinating about Richter was the intervals between Recitative and Aria or, as the case may be, Chorals. They were always varied. It could be "Herr bin ich’s bin ich’s, bin ich’s" so that you remained sitting . And then came the first Choral "Ich bin’s ich sollte büssen". Or it could be that he followed up immediately. And these varying intervals, they were always right. It didn’t matter if it was a long interval or a short one, correlation was always there and always had a special significance Always varied , always correct. (Paul Meisen)
Spontaneität des Continuo-Spiels
Was mich fasziniert hat, war seine Umspielung von den Rezitativen. Dass einer so die Dinge musikalisch charakterlich umspielen kann, das hatte ich bis dahin noch nie erlebt gehabt. Er hat Musik gemacht, wie andere gesprochen haben! Man hatte immer das Gefühl, er macht kein Konzept, sondern er spielt, wie ihm zu Mute ist, sofort aus der Faust, aus den Händen heraus.
What fascinated me was the way the music played around the recitative. That somebody could so characteristically let the music flow around everything, I had never experienced anything like it before. He made music the way others talked! One always had the feeling, that he followed no particular concept, but played, just as he felt , spontaneously, off the cuff. (Karl-Christian Kohn)
Als sehr kreativer und spontaner Musiker nützte er jede Gelegenheit, sich auch am Cembalo kreativ zu betätigen. Da gab es dann manchmal große Überraschungen. Ich spielte damals alles auswendig, und wenn dann seine Cembalo-Konzerte in einer Händel-Sonate plötzlich aufbrausten, da war ich natürlich irritiert, schon fasziniert, aber ich musste mich furchtbar konzentrieren, um dabei zu bleiben. Das war sehr spannend, aber nicht ganz einfach.
As a very creative and spontaneous musician he used every opportunity to play the cembalo. And then, sometimes surprises would happen. At that time I used to play everything off by heart, and when his Cembalo would suddenly flare up in the middle of a Haendel Sonata I was of course both irritated and fascinated, but I really had to concentrate to keep up with him. It was very exciting but never very easy. (Peter-Lukas Graf)
Franz Kelch
Niemand hatte bisher so wie Karl Richter die Cembalo-Begleitung der Rezitative improvisiert. Der letzte Akkord war noch nicht verklungen, die linke Hand lag noch auf der Tastatur, und mit der rechten Hand hat er schon den Einsatz gegeben. Das führte zu einer Konzentration des Musizierens, wie sie vor Richter noch niemand fertig gebracht hatte.
Up until then nobody had ever improvised the cembalo accompaniment for the recitative the way Karl Richter did. The last accord had hardly died away, when, with his left hand still resting on the keys, his right hand gave the signal to start. This led to a concentration, which up until Richter had been unknown in the music world. (Franz Kelch)
Ernst Haefliger
Wir haben uns sehr gut verstanden. Er hat ja am Cembalo jedes Mal anders gespielt, und ich konnte ihm gut folgen. Also bei mir gab es nicht nur Akkorde oder Dreiklänge. Ich habe immer geführt, ich habe immer bewusst geführt. Er hat den Bass im Continuo hervorragend herausgebracht, da hatten wir das gleiche Gefühl. Ich habe auch die Rezitative nicht nur gesprochen, sondern auf der Linie gesungen und die vom Text her wichtigen Punkte angestrebt. Aus dem hat sich dann die Interpretation herausgeschält.
We understood one another very well. Every time he played the Cembalo it was different. But I could always follow him very well. So with me it was not only chords or triads. I always took the lead, I always purposely took the lead. It was astounding the way he brought out the bass in continuo, there our feelings were the same. I not only spoke the recitative, but sang along the line, aiming at the most important points in the text, out of which the interpretation then materialised. (Ernst Haefliger)
Abstände zwischen Rezitativ und Arie bzw. Chor (Choral)
Was ich besonders faszinierend bei Richter fand, das waren die Abstände zwischen Rezitativ und Arie. Die waren immer unterschiedlich. Es konnte sein: Herr, bin ichs, bin ichs, bin ichs, das heißt, dass man sitzen blieb. Und dann kam erst der Choral "Ich bins, ich sollte büßen". Oder es konnte sein, dass er unmittelbar anschloss. Und diese unterschiedlichen Pausen, die waren immer richtig. Ganz egal, ob eine lange Pause oder eine kurze Pause, die Beziehung war immer da und hatte immer eine bestimmte Bedeutung. Immer unterschiedlich, immer richtig.
What I found particularly fascinating about Richter was the intervals between Recitative and Aria or, as the case may be, Chorals. They were always varied. It could be "Herr bin ich’s bin ich’s, bin ich’s" so that you remained sitting . And then came the first Choral "Ich bin’s ich sollte büssen". Or it could be that he followed up immediately. And these varying intervals, they were always right. It didn’t matter if it was a long interval or a short one, correlation was always there and always had a special significance Always varied , always correct. (Paul Meisen)
Spontaneität des Continuo-Spiels
Was mich fasziniert hat, war seine Umspielung von den Rezitativen. Dass einer so die Dinge musikalisch charakterlich umspielen kann, das hatte ich bis dahin noch nie erlebt gehabt. Er hat Musik gemacht, wie andere gesprochen haben! Man hatte immer das Gefühl, er macht kein Konzept, sondern er spielt, wie ihm zu Mute ist, sofort aus der Faust, aus den Händen heraus.
What fascinated me was the way the music played around the recitative. That somebody could so characteristically let the music flow around everything, I had never experienced anything like it before. He made music the way others talked! One always had the feeling, that he followed no particular concept, but played, just as he felt , spontaneously, off the cuff. (Karl-Christian Kohn)
Als sehr kreativer und spontaner Musiker nützte er jede Gelegenheit, sich auch am Cembalo kreativ zu betätigen. Da gab es dann manchmal große Überraschungen. Ich spielte damals alles auswendig, und wenn dann seine Cembalo-Konzerte in einer Händel-Sonate plötzlich aufbrausten, da war ich natürlich irritiert, schon fasziniert, aber ich musste mich furchtbar konzentrieren, um dabei zu bleiben. Das war sehr spannend, aber nicht ganz einfach.
As a very creative and spontaneous musician he used every opportunity to play the cembalo. And then, sometimes surprises would happen. At that time I used to play everything off by heart, and when his Cembalo would suddenly flare up in the middle of a Haendel Sonata I was of course both irritated and fascinated, but I really had to concentrate to keep up with him. It was very exciting but never very easy. (Peter-Lukas Graf)
Franz Kelch
Niemand hatte bisher so wie Karl Richter die Cembalo-Begleitung der Rezitative improvisiert. Der letzte Akkord war noch nicht verklungen, die linke Hand lag noch auf der Tastatur, und mit der rechten Hand hat er schon den Einsatz gegeben. Das führte zu einer Konzentration des Musizierens, wie sie vor Richter noch niemand fertig gebracht hatte.
Up until then nobody had ever improvised the cembalo accompaniment for the recitative the way Karl Richter did. The last accord had hardly died away, when, with his left hand still resting on the keys, his right hand gave the signal to start. This led to a concentration, which up until Richter had been unknown in the music world. (Franz Kelch)
Ernst Haefliger
Wir haben uns sehr gut verstanden. Er hat ja am Cembalo jedes Mal anders gespielt, und ich konnte ihm gut folgen. Also bei mir gab es nicht nur Akkorde oder Dreiklänge. Ich habe immer geführt, ich habe immer bewusst geführt. Er hat den Bass im Continuo hervorragend herausgebracht, da hatten wir das gleiche Gefühl. Ich habe auch die Rezitative nicht nur gesprochen, sondern auf der Linie gesungen und die vom Text her wichtigen Punkte angestrebt. Aus dem hat sich dann die Interpretation herausgeschält.
We understood one another very well. Every time he played the Cembalo it was different. But I could always follow him very well. So with me it was not only chords or triads. I always took the lead, I always purposely took the lead. It was astounding the way he brought out the bass in continuo, there our feelings were the same. I not only spoke the recitative, but sang along the line, aiming at the most important points in the text, out of which the interpretation then materialised. (Ernst Haefliger)
Film-Dokumentation: Karl Richter Trilogie - Vorschau Teil 3
In Kürze erscheint der dritte und letzte Teil der Karl Richter Film-Trilogie (ISBN 978-3-00-022647-2), mit dem Untertitel Faszination und Interpretation.
Hier vorab einige Ausschnitte aus den Interviews der Zeitzeugen zu Richters Interpretationsansätzen.
Artikulation
Bei Karl Richter hat man einen Begriff von Artikulation bekommen. Er uns sehr klar gemacht, wie eine Artikulation zu sein hatte, und er hat auch beklagt, dass Orchestermusiker von Natur aus so wenig artikulieren können.
With him one learnt for the first time the meaning of the term articulation. He made it very clear to us how articulation was to sound, and he always regretted that orchestra musicians inherently were unable to articulate well. (Paul Meisen)
Da war ein Student, der ein Bachstück spielte, und Richter ging auf der Empore hin und her, und hörte zu. Dann sah ich von weitem, wie er ihm kurz etwas zuflüsterte, und dann sagte er: "Ich spiel mal selber." Und er setzte sich hin, und das war einfach ein anderes Stück. Ich dachte, nicht nur ein anderes Stück, auch eine andere Orgel. Das war für mich etwas total Neues, dass man durch Artikulation auf der Orgel so unterschiedlich spielen kann. Ich hatte zuerst den Eindruck, er hätte die Register gewechselt, aber es war nur sein artikuliertes Spiel, das alles veränderte.
Once a student played a Bach composition while Richter paced the gallery and listening to him. Then I saw from a distance how he briefly whispered something to him and the said, "Let me play it myself" and sat down and did so. And it was a completely different composition, and I thought not only is the composition different but the organ as well. It was something totally new for me, that the use of articulation could achieve a completely different sound. I thought at first that he had changed the register, but it was just his articulation alone, that had changed everything. (Peter-Lukas Graf)
Tempo
Was ich auch bei ihm gelernt habe, was sich mir eingeprägt hat, das ist seine Beziehung zum Tempo gewesen. Ich habe bei ihm begriffen: wenn man ein langsames Tempo wählt, dann muss es von innen heraus schnell gespielt werden. Und wenn man ein schnelles Tempo wählt, dann kann man es von innen heraus langsam spielen.
Another thing I learnt from him, that influenced me very much indeed, was his relationship to Tempo. I was able to grasp that if the Tempo was to be a slow one then It had to be played inside out, meaning it had to be played quickly, and if a fast Tempo was chosen it had to be played slowly. (Paul Meisen)
Kieth Engen
Richter hat ja nie, nie ein Tempo begründet, er hat es durchlebt. Und er sagte immer: "Das Tempo ist etwas vom Körper, man muss es fühlen, man muss es ausfüllen in seiner Musik, in seinem Wesen, und dann ist es richtig." Das Tempo war immer anders bei ihm. Aber es war immer richtig.
Karl Richter never justified a rhythm, he just went through with it. And he always said, Tempo is always something physical, to be felt and sent out in ones music, and in one’s being and then it is right. His tempo was always different, but it was always right. (Kieth Engen)
Julia Hamari und Karl Richter
Die Tempi, die Richter hatte, waren unglaublich ausgefüllt und voll. Und er erwartete, dass wir das auch erfühlen.
Richter’s Tempi were incredibly full and complete and he expected us to feel this. (Julia Hamari)
Edda Moser und Karl Richter
Ja, aber mal war das eine richtig und dann das andere. Es konnte auch sein, dass manches anders war. Aber er saß ja am Cembalo und spielte und improvisierte und gab dann seine Einsätze und so, aber jedes Tempo stimmte. Es war nie ein Tempo, bei dem man Angst hatte, keine Luft mehr zu haben, wie man das heute oft erlebt. Den einen Abend war es mal schneller, den anderen wieder etwas langsamer, wie es ihm dann eben so einfiel, wie er es fühlte.
Yes, but sometimes the one Tempo was right and then the next time another but he sat at the cembalo and played and improvised, then he would give his cues and so forth and the tempo was always right. There was never a tempo were you were afraid you would not have enough breath,,, the way it often is these days. Some evenings it was a bit faster, others it was slower, just as it occurred to him, just depending on how he felt. (Edda Moser)
Richter konnte unglaublich langsame Tempi spannen, durchspannen.
Richter could stretch and hold slow Tempi in an unbelievable way. (Hertha Töpper)
Hier vorab einige Ausschnitte aus den Interviews der Zeitzeugen zu Richters Interpretationsansätzen.
Artikulation
Bei Karl Richter hat man einen Begriff von Artikulation bekommen. Er uns sehr klar gemacht, wie eine Artikulation zu sein hatte, und er hat auch beklagt, dass Orchestermusiker von Natur aus so wenig artikulieren können.
With him one learnt for the first time the meaning of the term articulation. He made it very clear to us how articulation was to sound, and he always regretted that orchestra musicians inherently were unable to articulate well. (Paul Meisen)
Da war ein Student, der ein Bachstück spielte, und Richter ging auf der Empore hin und her, und hörte zu. Dann sah ich von weitem, wie er ihm kurz etwas zuflüsterte, und dann sagte er: "Ich spiel mal selber." Und er setzte sich hin, und das war einfach ein anderes Stück. Ich dachte, nicht nur ein anderes Stück, auch eine andere Orgel. Das war für mich etwas total Neues, dass man durch Artikulation auf der Orgel so unterschiedlich spielen kann. Ich hatte zuerst den Eindruck, er hätte die Register gewechselt, aber es war nur sein artikuliertes Spiel, das alles veränderte.
Once a student played a Bach composition while Richter paced the gallery and listening to him. Then I saw from a distance how he briefly whispered something to him and the said, "Let me play it myself" and sat down and did so. And it was a completely different composition, and I thought not only is the composition different but the organ as well. It was something totally new for me, that the use of articulation could achieve a completely different sound. I thought at first that he had changed the register, but it was just his articulation alone, that had changed everything. (Peter-Lukas Graf)
Tempo
Was ich auch bei ihm gelernt habe, was sich mir eingeprägt hat, das ist seine Beziehung zum Tempo gewesen. Ich habe bei ihm begriffen: wenn man ein langsames Tempo wählt, dann muss es von innen heraus schnell gespielt werden. Und wenn man ein schnelles Tempo wählt, dann kann man es von innen heraus langsam spielen.
Another thing I learnt from him, that influenced me very much indeed, was his relationship to Tempo. I was able to grasp that if the Tempo was to be a slow one then It had to be played inside out, meaning it had to be played quickly, and if a fast Tempo was chosen it had to be played slowly. (Paul Meisen)
Kieth Engen
Richter hat ja nie, nie ein Tempo begründet, er hat es durchlebt. Und er sagte immer: "Das Tempo ist etwas vom Körper, man muss es fühlen, man muss es ausfüllen in seiner Musik, in seinem Wesen, und dann ist es richtig." Das Tempo war immer anders bei ihm. Aber es war immer richtig.
Karl Richter never justified a rhythm, he just went through with it. And he always said, Tempo is always something physical, to be felt and sent out in ones music, and in one’s being and then it is right. His tempo was always different, but it was always right. (Kieth Engen)
Julia Hamari und Karl Richter
Die Tempi, die Richter hatte, waren unglaublich ausgefüllt und voll. Und er erwartete, dass wir das auch erfühlen.
Richter’s Tempi were incredibly full and complete and he expected us to feel this. (Julia Hamari)
Edda Moser und Karl Richter
Ja, aber mal war das eine richtig und dann das andere. Es konnte auch sein, dass manches anders war. Aber er saß ja am Cembalo und spielte und improvisierte und gab dann seine Einsätze und so, aber jedes Tempo stimmte. Es war nie ein Tempo, bei dem man Angst hatte, keine Luft mehr zu haben, wie man das heute oft erlebt. Den einen Abend war es mal schneller, den anderen wieder etwas langsamer, wie es ihm dann eben so einfiel, wie er es fühlte.
Yes, but sometimes the one Tempo was right and then the next time another but he sat at the cembalo and played and improvised, then he would give his cues and so forth and the tempo was always right. There was never a tempo were you were afraid you would not have enough breath,,, the way it often is these days. Some evenings it was a bit faster, others it was slower, just as it occurred to him, just depending on how he felt. (Edda Moser)
Richter konnte unglaublich langsame Tempi spannen, durchspannen.
Richter could stretch and hold slow Tempi in an unbelievable way. (Hertha Töpper)
um
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27. September 2007
Vor 40 Jahren: Konzertreise Montreal - Washington D.C. - New York (Teil 3 / Schluss)
vom 21. September - 02. Oktober 1967
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
28. September
Fahrt mit Bussen nach New York. Unterbringung im Hotel Park Sheration.
Hotel Park-Sheraton in New York
29. September
Nachmittags Probe zu Bachs h-moll-Messe in der Carnegie Hall
20.00 Uhr Konzert Bach, Hohe Messe
anschließend Empfang durch das Deutsche Generalkonsulat im Hotel AMERIKANA
30. SeptemberVormittags Probe zu Haydns Schöpfung in der Carnegie Hall
Karl Richter und das ZDF-Team vor der Carnegie Hall in New York
20.00 Uhr Konzert Haydn, Schöpfung
01. Oktober
Besichtigung und Erkundung New York's
20.00 Uhr Rückflug mit PAA Clipper „Münchener Bach-Chor" nach München (nonstop)
Über den Wolken
02. Oktober
10.40 Uhr Ankunft in München Riem
Unter der Überschrift „Die waren gut ..." schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Zeit u.a.:
...So war denn vor allem in den Pausengesprächen immer wieder zu hören, aber auch später in den Rezensionen zu lesen, wie sehr der geradlinige und vibratoarme Chorklang der Münchner den Amerikanern auffiel und gefiel. Rein, plastisch, einheitlich, bewundernswert phrasiert, deutlich artikuliert, sauber und prächtig im Klang, lobte Alan Kriegsman in der Washington Post; ein unwahrscheinlich disziplinierter Klangkörper Eric McLean im Montreal Star; alles war strahlend und rein, alle waren zusammen, jeder machte Musik, Harald C. Schonberg in der New York Times. Und Zelda Heller ... nannte in der Montreal Gazette die Münchner einen Stradivari-Chor, fand seinen Klang lichtdurchlässig und seinen Leiter raffiniert.
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
28. September
Fahrt mit Bussen nach New York. Unterbringung im Hotel Park Sheration.
Hotel Park-Sheraton in New York
29. September
Nachmittags Probe zu Bachs h-moll-Messe in der Carnegie Hall
20.00 Uhr Konzert Bach, Hohe Messe
anschließend Empfang durch das Deutsche Generalkonsulat im Hotel AMERIKANA
30. SeptemberVormittags Probe zu Haydns Schöpfung in der Carnegie Hall
Karl Richter und das ZDF-Team vor der Carnegie Hall in New York
20.00 Uhr Konzert Haydn, Schöpfung
01. Oktober
Besichtigung und Erkundung New York's
20.00 Uhr Rückflug mit PAA Clipper „Münchener Bach-Chor" nach München (nonstop)
Über den Wolken
02. Oktober
10.40 Uhr Ankunft in München Riem
Unter der Überschrift „Die waren gut ..." schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Zeit u.a.:
...So war denn vor allem in den Pausengesprächen immer wieder zu hören, aber auch später in den Rezensionen zu lesen, wie sehr der geradlinige und vibratoarme Chorklang der Münchner den Amerikanern auffiel und gefiel. Rein, plastisch, einheitlich, bewundernswert phrasiert, deutlich artikuliert, sauber und prächtig im Klang, lobte Alan Kriegsman in der Washington Post; ein unwahrscheinlich disziplinierter Klangkörper Eric McLean im Montreal Star; alles war strahlend und rein, alle waren zusammen, jeder machte Musik, Harald C. Schonberg in der New York Times. Und Zelda Heller ... nannte in der Montreal Gazette die Münchner einen Stradivari-Chor, fand seinen Klang lichtdurchlässig und seinen Leiter raffiniert.
22. September 2007
Vor 40 Jahren: Konzertreise Montreal - Washington - New York (Teil 2)
vom 21. September - 02. Oktober 1967
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
25. September
Vormittags gemeinsame Besichtigung der EXPO 1967
Deutscher Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal
Nachmittags Abflug in zwei Gruppen mit Eastern Airlines nach Baltimore und weiter mit Bussen nach Washington (Hotel MANGER-HAMILTON)
Kapitol in Washington
26. September
Vormittags Probe zu Haydns Schöpfung in der Constitution Hall
Kranzniederlegung vor dem Grab Kennedys auf dem Friedhof Arlington
20.00 Uhr Konzert Haydn, Schöpfung
John van Kesteren beim Empfang in Washington
anschließend Empfang des gesamten Ensembles in der Botschaft der Bundesrepublik (Kulturattaché von Buddenbrock)
27. September
Vormittags Probe zu Bachs h-moll-Messe in der Constitution Hall
20.00 Uhr Konzert Bach, Hohe Messe
Unter der Überschrift „Die waren gut ..." schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Wochenzeitung die Zeit u.a.:
"... Das Publikum zeigte sich nach den h-moll-Messen enthusiasmiert, in Washington bot es Richter stehend Ovationen, was, wie mir mein Kollege Joe Foote versicherte, nur in ganz seltenen Fällen vorkomme – und die Kritik mochte den Haydn lieber."
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
25. September
Vormittags gemeinsame Besichtigung der EXPO 1967
Deutscher Pavillon auf der Weltausstellung 1967 in Montreal
Nachmittags Abflug in zwei Gruppen mit Eastern Airlines nach Baltimore und weiter mit Bussen nach Washington (Hotel MANGER-HAMILTON)
Kapitol in Washington
26. September
Vormittags Probe zu Haydns Schöpfung in der Constitution Hall
Kranzniederlegung vor dem Grab Kennedys auf dem Friedhof Arlington
20.00 Uhr Konzert Haydn, Schöpfung
John van Kesteren beim Empfang in Washington
anschließend Empfang des gesamten Ensembles in der Botschaft der Bundesrepublik (Kulturattaché von Buddenbrock)
27. September
Vormittags Probe zu Bachs h-moll-Messe in der Constitution Hall
20.00 Uhr Konzert Bach, Hohe Messe
Unter der Überschrift „Die waren gut ..." schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Wochenzeitung die Zeit u.a.:
"... Das Publikum zeigte sich nach den h-moll-Messen enthusiasmiert, in Washington bot es Richter stehend Ovationen, was, wie mir mein Kollege Joe Foote versicherte, nur in ganz seltenen Fällen vorkomme – und die Kritik mochte den Haydn lieber."
20. September 2007
Vor 40 Jahren: Konzertreise Montreal - Washington - New York (Teil 1)
vom 21. September - 02. Oktober 1967
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
21. September
10.00 Uhr Abflug mit PAA Clipper Münchener Bach-Chor nach Montreal, Kanada über Shannon, Irland
Abflug in München Riem
22. September
Vormittags und nachmittags Probe zu Haydns Schöpfung im Salle Wilfrid-Pelletier
Salle Wilfrid-Pelletier in Montreal
23. September
Vormittags Probe zu Bachs h-moll-Messe im Salle Wilfrid-Pelletier
Karl Richter während der Proben in Montreal
20.00 Uhr Konzert Hohe Messe
John van Kesteren und Colette Boky
24. September
Vormittags Probe zu Haydns Schöpfung im Salle Wilfrid-Pelletier
20.00 Uhr Konzert Schöpfung
anschließend Empfang des gesamten Ensembles durch das Deutsche Generalkonsulat (Generalkonsul Dr. Gerhard Stahlberg) im Foyer des Konzertsaals
Victor van Halem auf dem Empfang in Montreal
Unter der Überschrift „Die waren gut ..."
schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Zeit u.a.:
... Auf der Expo, vor einem der Pavillons, wo man in Schlangen steht, um eingelassen zu werden, ging eine Gruppe von Sängern an den Wartenden vorbei, zeigte die Karte vor, die sie als „Mitwirkende" beim „Festival Mondial" auswies, und durfte gleich hinein. „Lass sie", sagte ein Mann in der Schlange, der den Aufdruck „Münchener Bach-Chor" auf den Tragetaschen gelesen hatte, „das sind die Deutschen, die gestern Abend gesungen haben, lass sie vor, die waren gut gestern."
Münchener Bach-Chor
Münchener Bach-Orchester
Die Solisten:
Colette Boky, Sopran
Marie-Luise Gilles, Alt
John van Kesteren, Tenor
Victor van Halem, Bass
Leitung: Karl Richter
21. September
10.00 Uhr Abflug mit PAA Clipper Münchener Bach-Chor nach Montreal, Kanada über Shannon, Irland
Abflug in München Riem
22. September
Vormittags und nachmittags Probe zu Haydns Schöpfung im Salle Wilfrid-Pelletier
Salle Wilfrid-Pelletier in Montreal
23. September
Vormittags Probe zu Bachs h-moll-Messe im Salle Wilfrid-Pelletier
Karl Richter während der Proben in Montreal
20.00 Uhr Konzert Hohe Messe
John van Kesteren und Colette Boky
24. September
Vormittags Probe zu Haydns Schöpfung im Salle Wilfrid-Pelletier
20.00 Uhr Konzert Schöpfung
anschließend Empfang des gesamten Ensembles durch das Deutsche Generalkonsulat (Generalkonsul Dr. Gerhard Stahlberg) im Foyer des Konzertsaals
Victor van Halem auf dem Empfang in Montreal
Unter der Überschrift „Die waren gut ..."
schrieb der Musikkritiker Heinz Josef Herbort in der Zeit u.a.:
... Auf der Expo, vor einem der Pavillons, wo man in Schlangen steht, um eingelassen zu werden, ging eine Gruppe von Sängern an den Wartenden vorbei, zeigte die Karte vor, die sie als „Mitwirkende" beim „Festival Mondial" auswies, und durfte gleich hinein. „Lass sie", sagte ein Mann in der Schlange, der den Aufdruck „Münchener Bach-Chor" auf den Tragetaschen gelesen hatte, „das sind die Deutschen, die gestern Abend gesungen haben, lass sie vor, die waren gut gestern."