Impressionen und Stimmungen
Die letzten Tage vor dem ersten heftigen Wintereinbruch verbrachten wir Ende Oktober im Frankenwald und im Fichtelgebirge.
Wir wollten vor den langen Wintermonaten etwas auftanken, was dank der herrlichen und eindrücklichen Stimmungen, die wir erleben durften, auch voll und ganz gelang.
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28. Oktober 2012
12. Oktober 2012
Julia Hamari erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Julia Hamari auf Wikipedia (deutsch)
Julia Hamari auf Wikipedia (englisch)
Julia Hamari auf Bach-Cantatas (englisch)
Julia Hamari über die erste Begegnung mit Karl Richter
Julia Hamari beim Interview am 6. Juni 2004 in Stuttgart
Es war für mich ein phantastisches Erlebnis. In Budapest habe ich 1965 den großen Franz-Liszt-Wettbewerb gewonnen, dabei war ich die jüngste Teilnehmerin. Nach diesem Wettbewerb wurde eine Schallplatte gemacht, die wahrscheinlich herumgeschickt wurde, und so ist diese Schallplatte auch in Wien angekommen. Es war gerade Festspielzeit. Und wenn ich mich gut erinnere, hatte Christa Ludwig abgesagt, und man hat mich gefragt. Als kleine, 22jährige, noch Schülerin, und von der Hochschule nur weg durch diesen Wettbewerb. Unglaublich aufgeputzt kam ich damals aus Ungarn an. Wir waren arm, es war eigentlich eine dunkle Zeit, aber nicht für mich. Für mich schien die Sonne durch die Musik und dadurch, dass ich dachte, man liebt mich und hilft mir.
Im Musikverein in Wien wurde ich dann Richter vorgestellt. Er kam in den Raum und ich stand da, absolut unbekannt, wirklich ein kleines Mädchen, nichts anderes. Und er stand vor mir und guckte mich so an mit seinen irre großen Augen. Ich wurde gelähmt, minutenlang gelähmt. Ich guckte diese zwei Augen an und dachte, ich kann keinen Ton singen. Und dann sagte er in seinem goldigen sächsischen Dialekt - ich versuche noch heute, es für meine Schüler nachzumachen -: „Na, kommen Sie, singen wir ein bisschen." Und dann hat er mich in ein großes Zimmer geführt und hat sofort die Erbarme dich Arie aus der Matthäus-Passion angefangen. Beinahe durchgespielt, und da habe ich erstmals gemerkt, er lebt gar nicht hier, er lebt in einer absolut anderen Welt. Das war mein erster Eindruck, dass er nur für die Musik lebte.
Und da habe ich mir gesagt, hier bin ich zu Hause. Die Musik war ja auch mein Leben. Warum bist du nervös, gib dich hin und lass dich begleiten. Und da habe ich die Erbarme-dich-Arie angefangen zu singen. Und plötzlich starrte er mich an, schaute er so richtig durch mich durch und forderte mich damit eigentlich heraus, noch schöner, noch besser zu singen. Dann sagte er: „Jung, aber schon eine Künstlerin. Genug." Und dann noch: „Es wird wunderbar."
Wenn ich darüber nachdenke, da war (beim sensationellen Debüt im April 1966 in Wien) Hermann Prey, da war Peter Schreier, auch eines seiner ersten Konzerte in Wien, Ernst Gerold Schramm - er war dann ein wunderbarer Freund von mir -, und es war das letzte Konzert mit Theresa Stich-Randall, eine ganz hochrangige Konzertsopranistin. Das war die erste Matthäus-Passion meines Lebens. Natürlich wollte das niemand glauben. So einen Anfang gibt es überhaupt gar nicht!
Das ganze Interview in deutsch auf PDF
Das ganze Interview in englisch auf PDF
Das komplette Interview gibt es auch auf DVD...
Ausführliche Ausführliche Informationen zu allen lieferbaren Büchern und DVDs finden Sie hier...
Einen Überblick über alle Zeitzeugen-Interviews gibt es hier...
Julia Hamari auf Wikipedia (deutsch)
Julia Hamari auf Wikipedia (englisch)
Julia Hamari auf Bach-Cantatas (englisch)
Julia Hamari über die erste Begegnung mit Karl Richter
Julia Hamari beim Interview am 6. Juni 2004 in Stuttgart
Es war für mich ein phantastisches Erlebnis. In Budapest habe ich 1965 den großen Franz-Liszt-Wettbewerb gewonnen, dabei war ich die jüngste Teilnehmerin. Nach diesem Wettbewerb wurde eine Schallplatte gemacht, die wahrscheinlich herumgeschickt wurde, und so ist diese Schallplatte auch in Wien angekommen. Es war gerade Festspielzeit. Und wenn ich mich gut erinnere, hatte Christa Ludwig abgesagt, und man hat mich gefragt. Als kleine, 22jährige, noch Schülerin, und von der Hochschule nur weg durch diesen Wettbewerb. Unglaublich aufgeputzt kam ich damals aus Ungarn an. Wir waren arm, es war eigentlich eine dunkle Zeit, aber nicht für mich. Für mich schien die Sonne durch die Musik und dadurch, dass ich dachte, man liebt mich und hilft mir.
Im Musikverein in Wien wurde ich dann Richter vorgestellt. Er kam in den Raum und ich stand da, absolut unbekannt, wirklich ein kleines Mädchen, nichts anderes. Und er stand vor mir und guckte mich so an mit seinen irre großen Augen. Ich wurde gelähmt, minutenlang gelähmt. Ich guckte diese zwei Augen an und dachte, ich kann keinen Ton singen. Und dann sagte er in seinem goldigen sächsischen Dialekt - ich versuche noch heute, es für meine Schüler nachzumachen -: „Na, kommen Sie, singen wir ein bisschen." Und dann hat er mich in ein großes Zimmer geführt und hat sofort die Erbarme dich Arie aus der Matthäus-Passion angefangen. Beinahe durchgespielt, und da habe ich erstmals gemerkt, er lebt gar nicht hier, er lebt in einer absolut anderen Welt. Das war mein erster Eindruck, dass er nur für die Musik lebte.
Und da habe ich mir gesagt, hier bin ich zu Hause. Die Musik war ja auch mein Leben. Warum bist du nervös, gib dich hin und lass dich begleiten. Und da habe ich die Erbarme-dich-Arie angefangen zu singen. Und plötzlich starrte er mich an, schaute er so richtig durch mich durch und forderte mich damit eigentlich heraus, noch schöner, noch besser zu singen. Dann sagte er: „Jung, aber schon eine Künstlerin. Genug." Und dann noch: „Es wird wunderbar."
Wenn ich darüber nachdenke, da war (beim sensationellen Debüt im April 1966 in Wien) Hermann Prey, da war Peter Schreier, auch eines seiner ersten Konzerte in Wien, Ernst Gerold Schramm - er war dann ein wunderbarer Freund von mir -, und es war das letzte Konzert mit Theresa Stich-Randall, eine ganz hochrangige Konzertsopranistin. Das war die erste Matthäus-Passion meines Lebens. Natürlich wollte das niemand glauben. So einen Anfang gibt es überhaupt gar nicht!
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11. Oktober 2012
Ernst Haefliger erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Ernst Haefliger auf Wikipedia (deutsch)
Ernst Haefliger auf Wikipedia (englisch)
Ernst Haefliger auf Bach-Cantatas (englisch)
Ernst Haefliger und Karl Richter in Paris 1963
Ernst Haefliger beim Interview im Oktober 2004 in seiner Wiener Wohnung
Ernst Haefliger über das Musizieren mit Karl Richter
... Wir haben uns sehr gut verstanden. Er hat ja am Cembalo jedesmal anders gespielt, und ich konnte ihm gut folgen. Also bei mir gab es nicht nur Akkorde oder Dreiklänge. Ich habe immer geführt, ich habe immer bewusst geführt. Er hat den Bass im Continuo hervorragend heraus gebracht, da hatten wir das gleiche Gefühl. Ich habe auch die Rezitative nicht nur gesprochen, sondern auf der Linie gesungen, und die vom Text her wichtigen Punkte angestrebt. Aus dem hat sich dann die Interpretation heraus geschält.
Ich habe den Text auch gestaltet, meist nach den Chorälen. Es war ja oft die gleiche Melodie, aber der Inhalt war immer anders. Und ich wusste genau, wo bei einem Choral ein Abschluss war, und da habe ich dann so weitergeführt. Ich habe immer ein Bild von dem Geschehen gehabt. Diese Bilder hatte ich auch vor Augen bei den Aufnahmen im Dom zu Speyer, als der Film von der Johannes-Passion gemacht wurde, den ich überhaupt wahnsinnig gut finde. Mir hat er vieles erklärt, hat vieles lebendig gemacht. Der Film wurde ja nach der Schallplatte der Johannes-Passion mit Karl Richter produziert.
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Ernst Haefliger auf Wikipedia (deutsch)
Ernst Haefliger auf Wikipedia (englisch)
Ernst Haefliger auf Bach-Cantatas (englisch)
Ernst Haefliger und Karl Richter in Paris 1963
Ernst Haefliger beim Interview im Oktober 2004 in seiner Wiener Wohnung
Ernst Haefliger über das Musizieren mit Karl Richter
... Wir haben uns sehr gut verstanden. Er hat ja am Cembalo jedesmal anders gespielt, und ich konnte ihm gut folgen. Also bei mir gab es nicht nur Akkorde oder Dreiklänge. Ich habe immer geführt, ich habe immer bewusst geführt. Er hat den Bass im Continuo hervorragend heraus gebracht, da hatten wir das gleiche Gefühl. Ich habe auch die Rezitative nicht nur gesprochen, sondern auf der Linie gesungen, und die vom Text her wichtigen Punkte angestrebt. Aus dem hat sich dann die Interpretation heraus geschält.
Ich habe den Text auch gestaltet, meist nach den Chorälen. Es war ja oft die gleiche Melodie, aber der Inhalt war immer anders. Und ich wusste genau, wo bei einem Choral ein Abschluss war, und da habe ich dann so weitergeführt. Ich habe immer ein Bild von dem Geschehen gehabt. Diese Bilder hatte ich auch vor Augen bei den Aufnahmen im Dom zu Speyer, als der Film von der Johannes-Passion gemacht wurde, den ich überhaupt wahnsinnig gut finde. Mir hat er vieles erklärt, hat vieles lebendig gemacht. Der Film wurde ja nach der Schallplatte der Johannes-Passion mit Karl Richter produziert.
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10. Oktober 2012
Peter-Lukas Graf erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Peter-Lukas Graf auf Wikipedia (deutsch)
Peter-Lukas Graf Homepage (englisch)
Peter-Lukas Graf beim Interview am 20. Mai 2005 in Würzburg
Peter-Lukas Graf über das Musizieren mit Karl Richter
... Beim musikalischen Zusammenspiel gab es nie ein Problem. Ich spürte, was er vorhatte, als Dirigent sowieso. Wenn ich im Orchester bin, bemühe ich mich, das zu machen, was der Dirigent sich vorstellt. Seine Vision und seine Ausstrahlung waren so eindeutig, dass sich da gar kein Problem ergab. Höchstens beim Spielen.
Er hat natürlich, wenn er, um wieder das Beispiel zu nennen, Händel-Sonaten begleitete, man muss sagen, begleitete, weil es sich um Continuo-Sonaten handelte, nicht, wie bei Bachs Cembalo-Flöten-Werken, sondern reine Continuo-Sonaten, da pflegte er einen Stil, den man heute natürlich ein bisschen kritisch beurteilen würde, weil er schon vom Instrument her, das er spielte, nicht ganz dem entsprach, was man heute als historisch orientiert betrachtet.
Und als sehr kreativer und spontaner Musiker nützte er jede Gelegenheit, sich auch am Cembalo kreativ zu betätigen. Da gab es dann manchmal große Überraschungen. Ich spielte damals alles auswendig, und wenn dann seine Cembalo-Konzerte in einer Händel-Sonate plötzlich aufbrausten, da war ich natürlich irritiert, schon fasziniert, aber ich musste mich furchtbar konzentrieren, um dabei zu bleiben. Das war sehr spannend, aber nicht ganz einfach.
Peter Lukas Graf und Karl Richter auf der Italien-Tournee 1967
Peter Lukas Graf und Karl Richter vor der Carnegie Hall in New York 1967
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Peter-Lukas Graf auf Wikipedia (deutsch)
Peter-Lukas Graf Homepage (englisch)
Peter-Lukas Graf beim Interview am 20. Mai 2005 in Würzburg
Peter-Lukas Graf über das Musizieren mit Karl Richter
... Beim musikalischen Zusammenspiel gab es nie ein Problem. Ich spürte, was er vorhatte, als Dirigent sowieso. Wenn ich im Orchester bin, bemühe ich mich, das zu machen, was der Dirigent sich vorstellt. Seine Vision und seine Ausstrahlung waren so eindeutig, dass sich da gar kein Problem ergab. Höchstens beim Spielen.
Er hat natürlich, wenn er, um wieder das Beispiel zu nennen, Händel-Sonaten begleitete, man muss sagen, begleitete, weil es sich um Continuo-Sonaten handelte, nicht, wie bei Bachs Cembalo-Flöten-Werken, sondern reine Continuo-Sonaten, da pflegte er einen Stil, den man heute natürlich ein bisschen kritisch beurteilen würde, weil er schon vom Instrument her, das er spielte, nicht ganz dem entsprach, was man heute als historisch orientiert betrachtet.
Und als sehr kreativer und spontaner Musiker nützte er jede Gelegenheit, sich auch am Cembalo kreativ zu betätigen. Da gab es dann manchmal große Überraschungen. Ich spielte damals alles auswendig, und wenn dann seine Cembalo-Konzerte in einer Händel-Sonate plötzlich aufbrausten, da war ich natürlich irritiert, schon fasziniert, aber ich musste mich furchtbar konzentrieren, um dabei zu bleiben. Das war sehr spannend, aber nicht ganz einfach.
Peter Lukas Graf und Karl Richter auf der Italien-Tournee 1967
Peter Lukas Graf und Karl Richter vor der Carnegie Hall in New York 1967
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9. Oktober 2012
Johannes Fink erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Johannes Fink beim Interview am 10. Oktober 2004 im Orgelsaal der Musikhochschule München
Johannes Fink über seinen ersten Kontakt mit Karl Richter
...Zum Münchener Bach-Orchester bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Ich bin im Mai 1964 in die Hochschule zum Unterricht und lauf mit meinem Cellokasten an der Pforte vorbei und aus der Pforte stürmt ein dicker großer, schwitzender Mann auf mich zu und fragt: „Haben Sie einen Frack? Haben Sie einen gültigen Reisepass, Sie sind engagiert.“ Dann habe ich ein bisschen gestutzt, und hab gefragt, worum es denn eigentlich ginge, und dieser Mensch hat mir dann gesagt, dass also in zwei Tagen eine Konzertreise des Münchener Bach-Chores und -Orchesters nach Italien stattfinden soll, und ein Cellist der Oper musste absagen, weil er von seinem Chef nicht frei bekommen hat. Und jetzt braucht er dringend unbedingt einen Cellisten.
Ich hatte keine Ahnung, worum es ging, bin dann zu meinem Celloprofessor gegangen, hab den gefragt, und der hat gesagt: „Unbedingt zusagen, unbedingt, ganz, ganz wichtig.“ Und dann bin ich wieder zu dem Herrn Klosa, das war der Hausmeister der Hochschule, und wie sich dann später herausgestellt hat, die rechte Hand von Karl Richter, und hab „ja“ gesagt. War dann in der Markuskirche am nächsten Tag zu zwei Proben und wieder am nächsten Tag saß ich mit Frack und Reisepass, denn das waren ja meine Qualifikationen, im Zug mit Bach-Chor und Bach-Orchester.
Es war eine unglaublich schöne Reise, 10 Tage lang, wir haben in Palermo angefangen, und sind dann rauf bis Turin. Ja, ich war da ein ganz, ganz junger Kerl, war Student, und hab mich unglaublich gefreut.
Der Pilot Johannes Fink im Jahr 1980
Johannes Fink über seine Flüge mit Karl Richter
...Irgendwann muss ihm jemand erzählt haben, dass ich eine sehr hohe Pilotenlizenz hatte, und dann hat er mich eines Tages angerufen und gesagt, sein Problem sei, dass es am ersten Weihnachtsfeiertag keine Linienflüge gibt. Aber er war ja ein richtiger Kantor, er hat seinen Kirchendienst ernst genommen und spielte am ersten Weihnachtsfeiertag früh den ersten Gottesdienst. Und dann sitzt er in München fest, weil es da an diesem Tag keine Linienflüge gibt. Ob ich ihn da nicht nach Hause fliegen könnte. Dann hab ich gesagt: „Ja, natürlich, gern, mache ich."
Und ich erinnere mich noch genau an den ersten Flug. Ich hab ihn im Hotel abgeholt, zum Flughafen rausgefahren, das war damals ja noch Riem, und natürlich hab ich den Flug sehr ernst genommen. Ich hatte einen first officer, den Copiloten dabei, die Maschine war schon was Besseres, und er saß hinten drin, und wir haben ihn nach Zürich geflogen. Zwei, drei Wochen später ruft er mich dann an. Ja, also dankt mir noch einmal, dass er rechtzeitig zum Weihnachtsessen nach Zürich gekommen ist und ob er, wenn es Not am Mann wäre, mich wieder fragen könnte. „Ja, selbstverständlich, gerne." Und dann kam der nächste Flug, unter den vielen Flügen, und dann fragte er mich, ob der da vorne unbedingt mit drin sitzen müsste. Dann sagte ich: „Nein, nicht unbedingt, bei dem Flugzeugtyp darf ich auch allein fliegen." Ja, also dann wäre das ihm lieber. Von dem Augenblick an saß er vorne neben mir, rechts im Cockpit. Oft hat er interessiert zugesehen, aber meist es hat dann nicht lang gedauert, dann hat er irgendeine Taschenpartitur herausgeholt und hat darin geblättert. Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass er immer voll dabei war, denn es hat ihn auch der technische Aspekt des Fliegens durchaus interessiert.
Ganz besonders erinnere ich mich an den letzten Flug, den ich mit ihm gemacht habe. Das war 1980 zu Weihnachten. Ganz kurz zuvor stand in der Abendzeitung dieses ominöse Interview mit dem damaligen Philharmoniker-Chef Celibidache, in dem der „Celi" über alle Dirigenten hergezogen ist. Und wir sitzen nebeneinander im Flugzeug, und er fragt mich den ganzen Flug über: „Sag mal, stimmt das, was er über den Karajan gesagt hat?" Und ich konnte immer nur sagen: „ Man weiß doch, was eine Boulevardzeitung für Aussagen macht. Ich glaube nicht, dass er es gesagt hat, aber zutrauen würde ich es ihm schon." Er: „Ja, und stimmt es, was er über den Knappertsbusch gesagt hat?" So hat er über die ganzen Dirigenten, über die der Celibidache da gelästert haben soll oder auch hat, nachgefragt. Dann war die Landung in Zürich. Ich hab seinen Koffer genommen, sein Sohn hat schon mit dem Auto gewartet, ich hab ihn bis zur Passkontrolle gebracht und war schon wieder auf dem Rückweg. Da ruft er mich noch mal zurück und fragt: „Sag mal, über mich hat er wohl gar nichts gesagt?" Und das fand ich so schön. Das war der Grund, weswegen er den ganzen Flug über von den anderen Dirigenten etwas wissen wollte.
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Johannes Fink beim Interview am 10. Oktober 2004 im Orgelsaal der Musikhochschule München
Johannes Fink über seinen ersten Kontakt mit Karl Richter
...Zum Münchener Bach-Orchester bin ich gekommen wie die Jungfrau zum Kind. Ich bin im Mai 1964 in die Hochschule zum Unterricht und lauf mit meinem Cellokasten an der Pforte vorbei und aus der Pforte stürmt ein dicker großer, schwitzender Mann auf mich zu und fragt: „Haben Sie einen Frack? Haben Sie einen gültigen Reisepass, Sie sind engagiert.“ Dann habe ich ein bisschen gestutzt, und hab gefragt, worum es denn eigentlich ginge, und dieser Mensch hat mir dann gesagt, dass also in zwei Tagen eine Konzertreise des Münchener Bach-Chores und -Orchesters nach Italien stattfinden soll, und ein Cellist der Oper musste absagen, weil er von seinem Chef nicht frei bekommen hat. Und jetzt braucht er dringend unbedingt einen Cellisten.
Ich hatte keine Ahnung, worum es ging, bin dann zu meinem Celloprofessor gegangen, hab den gefragt, und der hat gesagt: „Unbedingt zusagen, unbedingt, ganz, ganz wichtig.“ Und dann bin ich wieder zu dem Herrn Klosa, das war der Hausmeister der Hochschule, und wie sich dann später herausgestellt hat, die rechte Hand von Karl Richter, und hab „ja“ gesagt. War dann in der Markuskirche am nächsten Tag zu zwei Proben und wieder am nächsten Tag saß ich mit Frack und Reisepass, denn das waren ja meine Qualifikationen, im Zug mit Bach-Chor und Bach-Orchester.
Es war eine unglaublich schöne Reise, 10 Tage lang, wir haben in Palermo angefangen, und sind dann rauf bis Turin. Ja, ich war da ein ganz, ganz junger Kerl, war Student, und hab mich unglaublich gefreut.
Der Pilot Johannes Fink im Jahr 1980
Johannes Fink über seine Flüge mit Karl Richter
...Irgendwann muss ihm jemand erzählt haben, dass ich eine sehr hohe Pilotenlizenz hatte, und dann hat er mich eines Tages angerufen und gesagt, sein Problem sei, dass es am ersten Weihnachtsfeiertag keine Linienflüge gibt. Aber er war ja ein richtiger Kantor, er hat seinen Kirchendienst ernst genommen und spielte am ersten Weihnachtsfeiertag früh den ersten Gottesdienst. Und dann sitzt er in München fest, weil es da an diesem Tag keine Linienflüge gibt. Ob ich ihn da nicht nach Hause fliegen könnte. Dann hab ich gesagt: „Ja, natürlich, gern, mache ich."
Und ich erinnere mich noch genau an den ersten Flug. Ich hab ihn im Hotel abgeholt, zum Flughafen rausgefahren, das war damals ja noch Riem, und natürlich hab ich den Flug sehr ernst genommen. Ich hatte einen first officer, den Copiloten dabei, die Maschine war schon was Besseres, und er saß hinten drin, und wir haben ihn nach Zürich geflogen. Zwei, drei Wochen später ruft er mich dann an. Ja, also dankt mir noch einmal, dass er rechtzeitig zum Weihnachtsessen nach Zürich gekommen ist und ob er, wenn es Not am Mann wäre, mich wieder fragen könnte. „Ja, selbstverständlich, gerne." Und dann kam der nächste Flug, unter den vielen Flügen, und dann fragte er mich, ob der da vorne unbedingt mit drin sitzen müsste. Dann sagte ich: „Nein, nicht unbedingt, bei dem Flugzeugtyp darf ich auch allein fliegen." Ja, also dann wäre das ihm lieber. Von dem Augenblick an saß er vorne neben mir, rechts im Cockpit. Oft hat er interessiert zugesehen, aber meist es hat dann nicht lang gedauert, dann hat er irgendeine Taschenpartitur herausgeholt und hat darin geblättert. Im Nachhinein habe ich gemerkt, dass er immer voll dabei war, denn es hat ihn auch der technische Aspekt des Fliegens durchaus interessiert.
Ganz besonders erinnere ich mich an den letzten Flug, den ich mit ihm gemacht habe. Das war 1980 zu Weihnachten. Ganz kurz zuvor stand in der Abendzeitung dieses ominöse Interview mit dem damaligen Philharmoniker-Chef Celibidache, in dem der „Celi" über alle Dirigenten hergezogen ist. Und wir sitzen nebeneinander im Flugzeug, und er fragt mich den ganzen Flug über: „Sag mal, stimmt das, was er über den Karajan gesagt hat?" Und ich konnte immer nur sagen: „ Man weiß doch, was eine Boulevardzeitung für Aussagen macht. Ich glaube nicht, dass er es gesagt hat, aber zutrauen würde ich es ihm schon." Er: „Ja, und stimmt es, was er über den Knappertsbusch gesagt hat?" So hat er über die ganzen Dirigenten, über die der Celibidache da gelästert haben soll oder auch hat, nachgefragt. Dann war die Landung in Zürich. Ich hab seinen Koffer genommen, sein Sohn hat schon mit dem Auto gewartet, ich hab ihn bis zur Passkontrolle gebracht und war schon wieder auf dem Rückweg. Da ruft er mich noch mal zurück und fragt: „Sag mal, über mich hat er wohl gar nichts gesagt?" Und das fand ich so schön. Das war der Grund, weswegen er den ganzen Flug über von den anderen Dirigenten etwas wissen wollte.
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8. Oktober 2012
Antonia Fahberg erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Antonia Fahberg auf Wikipedia (deutsch)
Antonia Fahberg auf Bach-Cantatas (englisch)
Antonia Fahberg im Jahre 1955
Antonia Fahberg über Fritz Wunderlich
... Als Fritz Wunderlich zum ersten Mal zum Richter kam, da war er ein ganz junger Sänger, in Stuttgart engagiert und auf seine Stimme natürlich sehr stolz. Er wollte immer wieder damit brillieren. Zum Beispiel erzählte er: „Da bin ich heute um acht Uhr früh aufgestanden und wollte ein C singen und habe keins gehabt!“ Wir darauf: „Bist du wahnsinnig, was willst du in der Früh um acht mit einem hohen C, da hat man ja normalerweise noch nicht mal eine Stimme, geschweige denn ein hohes C!“ Das hat sich dann alles beruhigt. Er hat ja wunderbar Piano gesungen und auch Forte. Nur, wie gesagt, am Anfang war er halt „vogelwild“, wie man so sagt.
Antonia Fahberg und Hertha Töpper bei der Schallplattenaufnahme zu Bachs Matthäus-Passion 1958
Antonia Fahberg beim Interview in ihrem Zuhause in München
Das ganze Interview in deutsch auf PDF
Das ganze Interview in englisch auf PDF
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Antonia Fahberg auf Wikipedia (deutsch)
Antonia Fahberg auf Bach-Cantatas (englisch)
Antonia Fahberg im Jahre 1955
Antonia Fahberg über Fritz Wunderlich
... Als Fritz Wunderlich zum ersten Mal zum Richter kam, da war er ein ganz junger Sänger, in Stuttgart engagiert und auf seine Stimme natürlich sehr stolz. Er wollte immer wieder damit brillieren. Zum Beispiel erzählte er: „Da bin ich heute um acht Uhr früh aufgestanden und wollte ein C singen und habe keins gehabt!“ Wir darauf: „Bist du wahnsinnig, was willst du in der Früh um acht mit einem hohen C, da hat man ja normalerweise noch nicht mal eine Stimme, geschweige denn ein hohes C!“ Das hat sich dann alles beruhigt. Er hat ja wunderbar Piano gesungen und auch Forte. Nur, wie gesagt, am Anfang war er halt „vogelwild“, wie man so sagt.
Antonia Fahberg und Hertha Töpper bei der Schallplattenaufnahme zu Bachs Matthäus-Passion 1958
Antonia Fahberg beim Interview in ihrem Zuhause in München
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7. Oktober 2012
Kieth Engen erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Kieth Engen auf Wikipedia (deutsch)
Kieth Engen auf Bayer. Staatsoper (deutsch)
Kieth Engen auf Bach-Cantatas (englisch)
Kieth Engen beim Interview am 16. Juni 2004 in Murnau
Kieth Engen über Richters Opernpläne
...Es gibt eine schöne Geschichte von ihm. Wir waren das zweite Mal in Amerika, und Richter hat damals aus Wien ein Angebot bekommen, den Figaro zu dirigieren. Nach einem Konzert sagte er zu mir: "Sie haben Figaro so oft gesungen, wie finden Sie das Werk und die Rezitative ?" Ich sagte: “Herr Professor, wenn Sie das Cembalo spielen, ist dieser ganze Abend gewonnen, weil Sie das so wunderbar machen. Aber Sie müssen am Cembalo spielen und dirigieren, und es wird wunderbar sein.“ Und da hat er mich angeschaut: "Ja, aber wissen Sie, nur Mozart, ich möchte schon Verdi, ich möchte auch Wagner dirigieren."
Und ich habe mir gedacht, fangen Sie doch mal mit Mozart an. Aber ich habe es nicht laut gesagt. Aber dann bin ich in München zu Keilberth gegangen, er war damals GMD an der Bayerischen Staatsoper, und ich war jung und frech und sagte: "Herr Professor, ich war jetzt in Amerika mit Karl Richter und er macht vielleicht den Figaro in Wien, es ist eine Schande, dass er in München ist und dirigiert nicht im Cuvilliés-Theater, er könnte doch wunderbar Mozart dirigieren, da im Cuvilliés-Theater." Und der Keilberth sagte: "Ach, wissen Sie, wenn ich dem Richter den Mozart gebe, dann würde er sagen, ich möchte Verdi, ich möchte Wagner dirigieren." Und ich habe nur innerlich gelacht, weil beide das Gleiche gesagt haben...
Kieth Engen in der Augustana Ansbach 1961
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Kieth Engen auf Wikipedia (deutsch)
Kieth Engen auf Bayer. Staatsoper (deutsch)
Kieth Engen auf Bach-Cantatas (englisch)
Kieth Engen beim Interview am 16. Juni 2004 in Murnau
Kieth Engen über Richters Opernpläne
...Richter hatte, wenn ich das sagen darf, eine unglückliche Liebe zur Oper. Er wollte im Grund genommen Oper dirigieren. Und damals hat er manchmal ein Konzert in Norddeutschland gegeben und dabei die Gelegenheit genützt, eine Probe mit Keilberth oder mit Knappertsbusch zu hören. Er saß in der Loge und hatte die Orchesterpartitur von der Oper vor sich und schaute zu, wie Knappertsbusch und wie Keilberth das gemacht haben. Ich habe nie Oper mit ihm gemacht, aber er wäre ein hervorragender Operndirigent gewesen...
...Es gibt eine schöne Geschichte von ihm. Wir waren das zweite Mal in Amerika, und Richter hat damals aus Wien ein Angebot bekommen, den Figaro zu dirigieren. Nach einem Konzert sagte er zu mir: "Sie haben Figaro so oft gesungen, wie finden Sie das Werk und die Rezitative ?" Ich sagte: “Herr Professor, wenn Sie das Cembalo spielen, ist dieser ganze Abend gewonnen, weil Sie das so wunderbar machen. Aber Sie müssen am Cembalo spielen und dirigieren, und es wird wunderbar sein.“ Und da hat er mich angeschaut: "Ja, aber wissen Sie, nur Mozart, ich möchte schon Verdi, ich möchte auch Wagner dirigieren."
Und ich habe mir gedacht, fangen Sie doch mal mit Mozart an. Aber ich habe es nicht laut gesagt. Aber dann bin ich in München zu Keilberth gegangen, er war damals GMD an der Bayerischen Staatsoper, und ich war jung und frech und sagte: "Herr Professor, ich war jetzt in Amerika mit Karl Richter und er macht vielleicht den Figaro in Wien, es ist eine Schande, dass er in München ist und dirigiert nicht im Cuvilliés-Theater, er könnte doch wunderbar Mozart dirigieren, da im Cuvilliés-Theater." Und der Keilberth sagte: "Ach, wissen Sie, wenn ich dem Richter den Mozart gebe, dann würde er sagen, ich möchte Verdi, ich möchte Wagner dirigieren." Und ich habe nur innerlich gelacht, weil beide das Gleiche gesagt haben...
Kieth Engen in der Augustana Ansbach 1961
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6. Oktober 2012
Dietrich Fischer-Dieskau über Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Dietrich Fischer-Dieskau auf Wikipedia (deutsch)
Dietrich Fischer-Dieskau auf Wikipedia (englisch)
Dietrich Fischer-Dieskau - Homepage (deutsch und englisch)
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Bachwoche Ansbach 1956
Dietrich Fischer-Dieskau schreibt den Bach-Choristen Autogramme (Bachwoche Ansbach 1956)
Dietrich Fischer-Dieskau im Gespräch mit Karl Richter (Bachwoche Ansbach 1956)
Otto Büchner, Dietrich Fischer-Dieskau und Karl Richter bei der Bachwoche Ansbach 1957
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Schallplattenaufnahme von Orfeo ed Euridice von C.W.Gluck im August 1967 im Herkulessaal der Münchner Residenz
Dietrich Fischer-Dieskau singt die Titelpartie.
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969 (Probe zur Kreuzstabkantate)
Dietrich Fischer-Dieskau in Baden-Baden (Brahms-Requiem am 14. November 1970)
Dietrich Fischer-Dieskau, Karl Richter und Kurt Guntner bei Schallplattenaufnahmen von Bach-Kantaten im Juni 1971
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Probe zum Brahms-Requiem am 17. Januar 1977 im Deutschen Museum München
Dieses Foto aus den 1980er Jahren hat uns Dietrich Fischer-Dieskau für die Buch-Dokumentation zur Verfügung gestellt.
Auch dieses Foto aus dem Jahr 2005 hat uns Dietrich Fischer-Dieskau für die Buch-Dokumentation zur Verfügung gestellt.
...Unglaublich aber immer wieder die Gedächtnisleistung: Ihm war das gesamte Tastenwerk wie alles, was Bach der menschlichen Stimme anvertraut hat, im Kopf und sofort verfügbar. Oft war er bis zum Konzertbeginn nicht völlig sicher, was auf dem Programmzettel stand. Und im Grunde konnte erst auf dem Weg über seine Interpretationen auf der Orgel oder dem Cembalo wirklich ermessen werden, wie seine Bach-Auffassung sich von Jahr zu Jahr rundete: von äußerster Strenge und Sachlichkeit ausgehend, wuchs er zum Ausdruck jener glutvollen Frömmigkeit, die ihn beseelte.
...Wenig kümmerte sich Richter um musikwissenschaftliche Revolutionen, um die jüngere Bach-Forschung. Er ließ sein Bach-Orchester auf modernen Instrumenten spielen und richtete sein ganzes Bemühen daran aus, eine Intensität zu vermitteln, die eine seiner spezifischen Qualitäten ausmachte. Während der Aufführungen enthusiasmierte er Ausführende wie Hörende, und nie konnten die genau Einstudierten sicher sein, ob sie nicht geheimnisvoll in ganz andere Ausdruckssphären und damit andere Tempi und Lautstärken geführt wurden, nicht wissend, wie ihnen geschah. Kein bequemer Künstler war er, folglich auch kein bequemer Mensch. So hat er nicht bloß Anstöße gegeben, sondern auch Anstoß erregt. Wer wie er sein ganzes Leben einsetzt, ohne Rücksicht auf das Herz oder die immer gefährdeten Augen, der kann auch unduldsam bis zur Härte werden, wenn es um das Werk, die Leistung - und nicht zuletzt ums Ansehen ging. ...Bei der Erwähnung nur des geringsten musikalischen Details leuchteten seine Augen auf, und sein Interesse war geweckt. Und keiner wird den Ausdruck erfüllter Hingabe vergessen, den die von ihm interpretierte Musik auf sein Gesicht zauberte, auch noch lange nach der Aufführung...
Der ganze Nachruf in deutsch auf PDF
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Einen Überblick über alle Zeitzeugen-Interviews gibt es hier...
Dietrich Fischer-Dieskau auf Wikipedia (deutsch)
Dietrich Fischer-Dieskau auf Wikipedia (englisch)
Dietrich Fischer-Dieskau - Homepage (deutsch und englisch)
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Bachwoche Ansbach 1956
Dietrich Fischer-Dieskau schreibt den Bach-Choristen Autogramme (Bachwoche Ansbach 1956)
Dietrich Fischer-Dieskau im Gespräch mit Karl Richter (Bachwoche Ansbach 1956)
Otto Büchner, Dietrich Fischer-Dieskau und Karl Richter bei der Bachwoche Ansbach 1957
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Schallplattenaufnahme von Orfeo ed Euridice von C.W.Gluck im August 1967 im Herkulessaal der Münchner Residenz
Dietrich Fischer-Dieskau singt die Titelpartie.
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969
Dietrich Fischer-Dieskau beim Münchener Bach-Fest 1969 (Probe zur Kreuzstabkantate)
Dietrich Fischer-Dieskau in Baden-Baden (Brahms-Requiem am 14. November 1970)
Dietrich Fischer-Dieskau, Karl Richter und Kurt Guntner bei Schallplattenaufnahmen von Bach-Kantaten im Juni 1971
Dietrich Fischer-Dieskau bei der Probe zum Brahms-Requiem am 17. Januar 1977 im Deutschen Museum München
Dieses Foto aus den 1980er Jahren hat uns Dietrich Fischer-Dieskau für die Buch-Dokumentation zur Verfügung gestellt.
Auch dieses Foto aus dem Jahr 2005 hat uns Dietrich Fischer-Dieskau für die Buch-Dokumentation zur Verfügung gestellt.
Dietrich Fischer-Dieskau über seine Zusammenarbeit mit Karl Richter
...Unglaublich aber immer wieder die Gedächtnisleistung: Ihm war das gesamte Tastenwerk wie alles, was Bach der menschlichen Stimme anvertraut hat, im Kopf und sofort verfügbar. Oft war er bis zum Konzertbeginn nicht völlig sicher, was auf dem Programmzettel stand. Und im Grunde konnte erst auf dem Weg über seine Interpretationen auf der Orgel oder dem Cembalo wirklich ermessen werden, wie seine Bach-Auffassung sich von Jahr zu Jahr rundete: von äußerster Strenge und Sachlichkeit ausgehend, wuchs er zum Ausdruck jener glutvollen Frömmigkeit, die ihn beseelte.
...Wenig kümmerte sich Richter um musikwissenschaftliche Revolutionen, um die jüngere Bach-Forschung. Er ließ sein Bach-Orchester auf modernen Instrumenten spielen und richtete sein ganzes Bemühen daran aus, eine Intensität zu vermitteln, die eine seiner spezifischen Qualitäten ausmachte. Während der Aufführungen enthusiasmierte er Ausführende wie Hörende, und nie konnten die genau Einstudierten sicher sein, ob sie nicht geheimnisvoll in ganz andere Ausdruckssphären und damit andere Tempi und Lautstärken geführt wurden, nicht wissend, wie ihnen geschah. Kein bequemer Künstler war er, folglich auch kein bequemer Mensch. So hat er nicht bloß Anstöße gegeben, sondern auch Anstoß erregt. Wer wie er sein ganzes Leben einsetzt, ohne Rücksicht auf das Herz oder die immer gefährdeten Augen, der kann auch unduldsam bis zur Härte werden, wenn es um das Werk, die Leistung - und nicht zuletzt ums Ansehen ging. ...Bei der Erwähnung nur des geringsten musikalischen Details leuchteten seine Augen auf, und sein Interesse war geweckt. Und keiner wird den Ausdruck erfüllter Hingabe vergessen, den die von ihm interpretierte Musik auf sein Gesicht zauberte, auch noch lange nach der Aufführung...
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5. Oktober 2012
Ursula Buckel erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Ursula Buckel auf Wikipedia (deutsch)
Ursula Buckel auf Wikipedia (englisch)
Ursula Buckel auf Bach-Cantatas (englisch)
Ursula Buckel beim Interview am 24. Juni 2004 in Genf
Ursula Buckel über die Konzerte in Moskau 1968
...In Moskau haben wir im Tschaikowski-Konservatorium die Johannes-Passion aufgeführt, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Auf jeden Fall da kamen sie oben durch die Fenster und die jungen Leute, die Studenten waren oben auf dem Dachboden und haben da mitgehört. Sie haben uns fast bedrängt, und gefragt, wieso wir das nur einmal aufführen, sie seien doch so viele Menschen. „Machen Sie weiter, machen Sie doch weiter Musik!“ Aber das war ja nicht vorgesehen. Es war eine wunderbare Stimmung und es herrschte absolute Stille nachdem es zu Ende war. Absolut.
Und plötzlich hörte man Schritte auf dem Boden ganz langsam. Ich schau’ dann auf, da war ein altes Mütterchen mit Kopftuch und hatte drei oder vier Blümchen in der Hand und lief von ganz hinten mit den Blümchen vor zu Richter und gab dem Richter diese Blumen. Der ganze Saal hat geheult. Das vergess’ ich nie.
Ursula Buckel und Hertha Töpper 1968 in Moskau
Auch beim nächsten Konzert: Es war alles voll, voll, voll, und in der dritten Reihe sehe ich einen sehr großen Mann sitzen, mit Jeanshose und eigentlich angezogen wie ein Kosak, Schnurrbart und schwarze Haare. Auf jeden Fall habe ich mir gesagt, was macht der hier in der h-moll-Messe? Er passte so gar nicht in das Konzert. Und da gucke ich wieder hin und sehe, der spricht jeden Ton mit oder singt sogar leise. Die ganze Messe durch. Den hätte ich gerne gesprochen, aber leider hat das nicht geklappt. Das vergesse ich nie. Und mit einem Gefühl für diese Musik, diese geistliche Musik, das war dem überhaupt nicht fremd, ich hätte zu gern diesen Mann kennen gelernt.
Ursula Buckel und Karl Richter bei der Probe zur Johannes-Passion im Großen Saal des Tschaikowsky-Konservatorium Moskau (1968)
Das ganze Interview in deutsch auf PDF
Das ganze Interview in englisch auf PDF
Das komplette Interview gibt es auch auf DVD...
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Ursula Buckel auf Wikipedia (deutsch)
Ursula Buckel auf Wikipedia (englisch)
Ursula Buckel auf Bach-Cantatas (englisch)
Ursula Buckel beim Interview am 24. Juni 2004 in Genf
Ursula Buckel über die Konzerte in Moskau 1968
...In Moskau haben wir im Tschaikowski-Konservatorium die Johannes-Passion aufgeführt, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Auf jeden Fall da kamen sie oben durch die Fenster und die jungen Leute, die Studenten waren oben auf dem Dachboden und haben da mitgehört. Sie haben uns fast bedrängt, und gefragt, wieso wir das nur einmal aufführen, sie seien doch so viele Menschen. „Machen Sie weiter, machen Sie doch weiter Musik!“ Aber das war ja nicht vorgesehen. Es war eine wunderbare Stimmung und es herrschte absolute Stille nachdem es zu Ende war. Absolut.
Und plötzlich hörte man Schritte auf dem Boden ganz langsam. Ich schau’ dann auf, da war ein altes Mütterchen mit Kopftuch und hatte drei oder vier Blümchen in der Hand und lief von ganz hinten mit den Blümchen vor zu Richter und gab dem Richter diese Blumen. Der ganze Saal hat geheult. Das vergess’ ich nie.
Ursula Buckel und Hertha Töpper 1968 in Moskau
Auch beim nächsten Konzert: Es war alles voll, voll, voll, und in der dritten Reihe sehe ich einen sehr großen Mann sitzen, mit Jeanshose und eigentlich angezogen wie ein Kosak, Schnurrbart und schwarze Haare. Auf jeden Fall habe ich mir gesagt, was macht der hier in der h-moll-Messe? Er passte so gar nicht in das Konzert. Und da gucke ich wieder hin und sehe, der spricht jeden Ton mit oder singt sogar leise. Die ganze Messe durch. Den hätte ich gerne gesprochen, aber leider hat das nicht geklappt. Das vergesse ich nie. Und mit einem Gefühl für diese Musik, diese geistliche Musik, das war dem überhaupt nicht fremd, ich hätte zu gern diesen Mann kennen gelernt.
Ursula Buckel und Karl Richter bei der Probe zur Johannes-Passion im Großen Saal des Tschaikowsky-Konservatorium Moskau (1968)
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4. Oktober 2012
Claes H. Ahnsjö erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Claes H. Ahnsjö auf Wikipedia (deutsch)
Claes H. Ahnsjö auf Wikipedia (englisch)
Claes H. Ahnsjö beim Interview am 22. Mai 1004 in München
Claes H. Ahnsjö über seinen ersten Kontakt zu Karl Richter
...Ich kam im September 1973 fest an die Oper nach München , war aber vorher bei den Salzburger Festspielen schon da gewesen. Im Juni 1973 war ich zu Proben hier, und da wurde ein Treffen mit Professor Richter arrangiert. Ich bin zur Hochschule gegangen, wahnsinnig nervös und aufgeregt, weil ich wusste, wer diese unglaubliche Persönlichkeit war. Ich kam hin, und er sah nicht so ganz lustig aus, aber er hat mich dann zu einem Klavierzimmer geführt und gefragt: „Was haben Sie für Musik dabei?“ Da habe ich geantwortet: "h-moll-Messe, Schöpfung, Johannes-Passion." Er sagte: "Ja, Johannes-Passion ist gut." Vorher hatte man mir gesagt, dass Professor Richter wenig Zeit hätte, ich sollte mich darauf konzentrieren, ein paar Rezitative und eine Arie zu singen. Gut, ich fing an, das erste Rezitativ, der erste Teil und dann weiter und weiter. Dann geschah irgend etwas so nach einer Viertelstunde. Er brach ab und sagte: "Wissen Sie, wenn Sie hier früher atmen und dann durchhalten, dann schauen wir, was passiert, und dann machen wir es noch einmal. Ich habe das so gemacht, und dann hörte er zu spielen auf, schaute mich an und sagte: "Ja, mein Lieber, so geht das auch."
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Claes H. Ahnsjö auf Wikipedia (deutsch)
Claes H. Ahnsjö auf Wikipedia (englisch)
Claes H. Ahnsjö beim Interview am 22. Mai 1004 in München
Claes H. Ahnsjö über seinen ersten Kontakt zu Karl Richter
...Ich kam im September 1973 fest an die Oper nach München , war aber vorher bei den Salzburger Festspielen schon da gewesen. Im Juni 1973 war ich zu Proben hier, und da wurde ein Treffen mit Professor Richter arrangiert. Ich bin zur Hochschule gegangen, wahnsinnig nervös und aufgeregt, weil ich wusste, wer diese unglaubliche Persönlichkeit war. Ich kam hin, und er sah nicht so ganz lustig aus, aber er hat mich dann zu einem Klavierzimmer geführt und gefragt: „Was haben Sie für Musik dabei?“ Da habe ich geantwortet: "h-moll-Messe, Schöpfung, Johannes-Passion." Er sagte: "Ja, Johannes-Passion ist gut." Vorher hatte man mir gesagt, dass Professor Richter wenig Zeit hätte, ich sollte mich darauf konzentrieren, ein paar Rezitative und eine Arie zu singen. Gut, ich fing an, das erste Rezitativ, der erste Teil und dann weiter und weiter. Dann geschah irgend etwas so nach einer Viertelstunde. Er brach ab und sagte: "Wissen Sie, wenn Sie hier früher atmen und dann durchhalten, dann schauen wir, was passiert, und dann machen wir es noch einmal. Ich habe das so gemacht, und dann hörte er zu spielen auf, schaute mich an und sagte: "Ja, mein Lieber, so geht das auch."
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3. Oktober 2012
Hermann Baumann erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Hermann Baumann auf Wikipedia (deutsch)
Hermann Baumann auf Wikipedia (englisch)
Hermann Baumann auf Hornsociety (englisch)
Hermann Baumann über seinen ersten Kontakt zu Karl Richter
... Dass ich nun zu Karl Richter stieß, verdanke ich Maurice André. Maurice André hat zu Richter gesagt: "Alles in Ihrem Ensemble passt sehr gut, der Chor, das Orchester, der Bach-Chor ist phantastisch, aber nicht das Horn." Und daraufhin bin ich engagiert worden uind habe als erstes eine Tournée gemacht nach Italien und in die Schweiz. Auf dieser Reise hatte ich mein Debut. Wir fuhren mit dem Zug, da habe ich schon immer bemerkt: Alle sind ja verrückt nach Karl Richter. Überall hörte man: Wo ist denn der Richter, sitzt er hinten, sitzt er vorne? Da dachte ich, das muss ja ein toller Mann sein, der Karl Richter!
Dann war die erste Probe (in Parma), er wollte mich natürlich einmal hören. Ich sollte also meine Arie (Quoniam) blasen. Ich bin aufgestanden und habe losgeblasen, als Solist natürlich. Am Ende war kurze Stille, ich sagte: "Wollen Sie, dass ich etwas anders mache?" "Nein, nein!" Und er hat so gelacht, und das ganze Orchester und der ganze Chor haben so gelacht. So etwas hatten sie noch nicht gehört, so völlig anders. Aber es war faszinierend, und somit war ich in den nächsten 15 Jahren immer wieder dabei mit Karl Richter.
Hermann Baumann über Karl Richters Ausstrahlung
Für mich waren diese 15 Jahre eine ganz besonders schöne Zeit, immer von Essen nach München zu kommen und mit ihm musizieren zu dürfen, h-moll-Messe, Weihnachts-Oratorium, Kantaten u.a. ... Vielleicht kann man es gar nicht in Worte fassen, das kann man nicht, aber man weiß bis hin zu Karajan: Alle fanden es unglaublich, wie jemand sich vor einen Chor und ein Orchester stellt und eine solche Musik macht, dass die Leute über Hunderte von Kilometern anreisen, um das zu hören. Ich weiß, dass viele Leute eigens von Köln gekommen sind, um eine h-moll-Messe oder ein Weihnachtsoratorium zu hören. Man kann es nicht in Worte fassen. Erfassen konnte man es nur, wenn man unter den Zuhörern saß. Auch im Fernsehen ist es nur ein Teil. Darin bin ich mit ihm etwas verwandt. Das Beste bringe ich vor Publikum! Und so war es auch bei ihm. Der Kongreßsaal des Deutschen Museums war mit 2600 Zuhörern immer voll besetzt, dazu noch 300 Stehplätze, es war phantastisch.
Wenn Karl Richter die h-moll-Messe angefangen hat, das war so unglaublich. Nach diesen zehn Minuten des Eingangschores war man schon erschlagen, man ist erzittert. Das müsste man heute wieder einmal hören. Es gibt nur sehr, sehr wenige Dirigenten, die dieses Empfinden bei mir wieder hervorgerufen haben. Es ist wirklich so!
Ich bin als Sänger vor Karl Richter gestanden. So fühlte ich mich auch, ich war immer ein Sänger. Er hat mich auch immer ganz vorne stehen lassen. Das Blasen war für mich wie ein Singen, und deswegen fühlte ich auch so mit meinen Sangesfreunden. Ich kann keinen hervorheben, sie haben alle phantastisch gesungen, vor allem auch die drei (Kieth Engen, Ernst-Gerold Schramm und Hermann Prey), die nicht mehr unter uns sind. Es war ein Geben und Nehmen, wir waren immer ein Team, was Besseres konnte ich mir nicht wünschen.
Hermann Baumann mit Hermann Prey und Karl Richter während der "Quoniam"-Arie in der Fernsehaufzeichnung von Bachs h-moll-Messe in der Klosterkirche Dießen am Ammersee
Wenn wir dann in der h-moll-Messe Pause hatten, kam Richter zu mir. Er war bei mir immer sehr gesprächig und hat sich gerne unterhalten. Nach der Pause habe ich im Bach-Chor mitgesungen, zuerst im Tenor, später dann im Bass, wenn mich das Spielen etwas angestrengt und ich die leichte Höhe nicht mehr hatte. Es hat mich vor allem interessiert, mitzusingen, ihn dabei anzuschauen. Die vier Minuten Quoniam waren zu wenig!
Hermann Baumann im Gespräch mit Hermann Prey und Karl Richter
Hermann Baumann beim Interview zur Karl-Richter Dokumentation am 27. August 2005
Das ganze Interview in deutsch auf PDF
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Hermann Baumann auf Wikipedia (deutsch)
Hermann Baumann auf Wikipedia (englisch)
Hermann Baumann auf Hornsociety (englisch)
Hermann Baumann über seinen ersten Kontakt zu Karl Richter
... Dass ich nun zu Karl Richter stieß, verdanke ich Maurice André. Maurice André hat zu Richter gesagt: "Alles in Ihrem Ensemble passt sehr gut, der Chor, das Orchester, der Bach-Chor ist phantastisch, aber nicht das Horn." Und daraufhin bin ich engagiert worden uind habe als erstes eine Tournée gemacht nach Italien und in die Schweiz. Auf dieser Reise hatte ich mein Debut. Wir fuhren mit dem Zug, da habe ich schon immer bemerkt: Alle sind ja verrückt nach Karl Richter. Überall hörte man: Wo ist denn der Richter, sitzt er hinten, sitzt er vorne? Da dachte ich, das muss ja ein toller Mann sein, der Karl Richter!
Dann war die erste Probe (in Parma), er wollte mich natürlich einmal hören. Ich sollte also meine Arie (Quoniam) blasen. Ich bin aufgestanden und habe losgeblasen, als Solist natürlich. Am Ende war kurze Stille, ich sagte: "Wollen Sie, dass ich etwas anders mache?" "Nein, nein!" Und er hat so gelacht, und das ganze Orchester und der ganze Chor haben so gelacht. So etwas hatten sie noch nicht gehört, so völlig anders. Aber es war faszinierend, und somit war ich in den nächsten 15 Jahren immer wieder dabei mit Karl Richter.
Hermann Baumann über Karl Richters Ausstrahlung
Für mich waren diese 15 Jahre eine ganz besonders schöne Zeit, immer von Essen nach München zu kommen und mit ihm musizieren zu dürfen, h-moll-Messe, Weihnachts-Oratorium, Kantaten u.a. ... Vielleicht kann man es gar nicht in Worte fassen, das kann man nicht, aber man weiß bis hin zu Karajan: Alle fanden es unglaublich, wie jemand sich vor einen Chor und ein Orchester stellt und eine solche Musik macht, dass die Leute über Hunderte von Kilometern anreisen, um das zu hören. Ich weiß, dass viele Leute eigens von Köln gekommen sind, um eine h-moll-Messe oder ein Weihnachtsoratorium zu hören. Man kann es nicht in Worte fassen. Erfassen konnte man es nur, wenn man unter den Zuhörern saß. Auch im Fernsehen ist es nur ein Teil. Darin bin ich mit ihm etwas verwandt. Das Beste bringe ich vor Publikum! Und so war es auch bei ihm. Der Kongreßsaal des Deutschen Museums war mit 2600 Zuhörern immer voll besetzt, dazu noch 300 Stehplätze, es war phantastisch.
Wenn Karl Richter die h-moll-Messe angefangen hat, das war so unglaublich. Nach diesen zehn Minuten des Eingangschores war man schon erschlagen, man ist erzittert. Das müsste man heute wieder einmal hören. Es gibt nur sehr, sehr wenige Dirigenten, die dieses Empfinden bei mir wieder hervorgerufen haben. Es ist wirklich so!
Ich bin als Sänger vor Karl Richter gestanden. So fühlte ich mich auch, ich war immer ein Sänger. Er hat mich auch immer ganz vorne stehen lassen. Das Blasen war für mich wie ein Singen, und deswegen fühlte ich auch so mit meinen Sangesfreunden. Ich kann keinen hervorheben, sie haben alle phantastisch gesungen, vor allem auch die drei (Kieth Engen, Ernst-Gerold Schramm und Hermann Prey), die nicht mehr unter uns sind. Es war ein Geben und Nehmen, wir waren immer ein Team, was Besseres konnte ich mir nicht wünschen.
Hermann Baumann mit Hermann Prey und Karl Richter während der "Quoniam"-Arie in der Fernsehaufzeichnung von Bachs h-moll-Messe in der Klosterkirche Dießen am Ammersee
Wenn wir dann in der h-moll-Messe Pause hatten, kam Richter zu mir. Er war bei mir immer sehr gesprächig und hat sich gerne unterhalten. Nach der Pause habe ich im Bach-Chor mitgesungen, zuerst im Tenor, später dann im Bass, wenn mich das Spielen etwas angestrengt und ich die leichte Höhe nicht mehr hatte. Es hat mich vor allem interessiert, mitzusingen, ihn dabei anzuschauen. Die vier Minuten Quoniam waren zu wenig!
Hermann Baumann im Gespräch mit Hermann Prey und Karl Richter
Hermann Baumann beim Interview zur Karl-Richter Dokumentation am 27. August 2005
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1. Oktober 2012
Edda Moser erinnert sich an Karl Richter
Zeitzeugen der Ära Karl Richter im Interview
Edda Moser auf Wikipedia
Edda Moser Homepage
Edda Moser über das Phänomen "Karl Richter"
Er lebte in seiner großen Ruhe und in seinem Nichtbetonen. Ich denke immer, im Himmel gibt es keine Betonungen - und Richter war der Himmel. Er verströmte eine große Ruhe, und wenn er einmal so eine Bewegung machte, dann war es das eben. Wenn ich denke, das Theater, was diese Dirigenten heute alle machen, um ein Forte raus zu kitzeln, dass einem nur übel werden kann, wenn man eben vergleicht, mit wie wenigen, sparsamen Bewegungen Richter den Himmel geöffnet hat.
Ich glaube, er hat lauter Leute genommen, denen er musikalisch nicht zu helfen brauchte. Er musste einen nur anschauen, gab den Einsatz und sagte höchstens mal „misterioso", und das war's dann auch schon. Und dann kam eben das, was er sich erwartet hatte. Wenn Richter korrigieren oder irgend etwas sagte musste, da hat dann schon etwas nicht gestimmt.
Edda Moser mit Karl Richter in Paris 1970
Bei Richter musste man einfach strömen. Da war eine Glut, da war der volle Körper, der gesungen hat, und nicht wie heute eben, dass die Stimmen nur halb zur Verfügung stehen. Er wollte immer gern Opernstimmen haben, die richtig voll losgelegt haben. Und die eben klagen konnten und jubeln und leiden und im Singen lachen und fröhlich sein konnten. Und tiefste Trauer, das alles wünschte er. Und wer ihm das gab, der war bei ihm in Abrahams Schoß.
Edda Moser mit Karl Richter in Paris 1970
Ich weiß nicht, ob man dieses Phänomen Karl Richter erklären kann, ich glaube es nicht. Richter zu erkären, ist immer nur die Hälfte. Er hatte eine besondere Art an sich, auch von einer großen Erotik. Er hatte eine ungeheure Erotik, wie er zum Beispiel einen Akkord spielte. Er saß ja immer selbst am Cembalo, und wie da etwas wuchs, das war eben so aufregend. Man war einfach platt über das, was da kam. Wenn man da andere Vorstellungen gehört hatte mit anderen Dirigenten, wenn bei Richter eben das Entsetzen wuchs oder die Seligkeit oder die Sehnsucht. Das war bei ihm in einer so romantischen Weise ausgedrückt. Das ist gar nicht zu vergleichen.
Edda Moser im Interview am 26. Juli 2004 in ihrem Haus in Rheinbreitbach
Edda Moser über ihr Repertoire bei Karl Richter
Ich habe gar nicht so viel Bach mit ihm gemacht, ja, Beethoven Missa Solemnis, Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy in Ottobeuren und Dvorak Stabat Mater, also Sachen, die im Grunde genommen noch ein bisschen mehr Opernaplomb brauchten. Und da hat er mich eben für diese Partien engagiert. Natürlich habe ich auch Matthäus-Passion, Johannes-Passion, Weinachtsoratorium und h-moll-Messe mit Richter, hauptsächlich in München, gesungen. Aber wir waren eben auch mehrmals im Ausland, in Paris, in Südamerika. Das hat mich geprägt und auch sehr anspruchsvoll gemacht, so dass ich nach dem Tod von Richter nie wieder Bach gesungen habe. Das war nicht mehr möglich.
In Ottobeuren schließlich immer über 3000 Menschen und keine Presse, weil er eben auch ein etwas gestörtes Verhältnis zur Presse hatte. Er sagte ja immer, er lese keine Presse, und dann sah man, wie ihm aus der Tasche die Zeitungen herausragten. Darum hat man ihn auch nicht weiter darauf angesprochen. Aber in Ottobeuren, in bayrischen Landen, war es möglich, diese Musik zu machen. Da brauchte keine Presse dabei zu sein, und das machte es für uns alle leichter. Wir haben dadurch auch befreit gesungen. Angst hatte man natürlich, dem musikalischen Anspruch nicht zu genügen, aber man war ja so beflügelt. Man wusste, er ließ einen singen. Wenn da einer ein schönes Piano sang, dann ließ er einen eine Fermate machen, so lange wie man wollte. Und er konnte sich auf uns verlassen, wir haben niemals die Geschmacksgrenzen übertreten.
Edda Moser mit Leonard Bernstein
Edda Moser über "Natürlichkeit" in der Musik
Ich stamme aus einem Haus, in dem die Bachtradition sehr gepflegt wurde. Ich bin auch in Weimar aufgewachsen oder, besser gesagt, in Sachsen und Thüringen. Ich habe von Anfang an eine Selbstverständlichkeit für Bach gehabt. Die Erziehung meiner Eltern war so, dass ich auch mit dieser Selbstverständlichkeit die Phrasierung gemacht habe, die Appoggiaturen (Vorschläge) oder wie welches Tempo, dass es nicht zu schnell war, oder auch die Koloraturen. Es gab keine Diskussionen, Richter fing an und ich folgte. Es war nicht nur ein sich miteinander Verständigen, sondern wir haben beide die Musik gemacht, und da war nie ein Zweifel. Nun war ich auch flexibel, ich wusste, ob die Koloratur nun schneller oder langsamer sein sollte. Und ich hatte nie das Gefühl, o Gott, ich komme nicht mit, oder so etwas. Richter hatte da eine ganz große Natürlichkeit in der Tempoangabe. Da hatte ich nie irgendwelche Probleme.
Edda Moser in ihrer Paradrolle als "Königin der Nacht" in Mozarts "Zauberflöte"
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Edda Moser auf Wikipedia
Edda Moser Homepage
Edda Moser über das Phänomen "Karl Richter"
Er lebte in seiner großen Ruhe und in seinem Nichtbetonen. Ich denke immer, im Himmel gibt es keine Betonungen - und Richter war der Himmel. Er verströmte eine große Ruhe, und wenn er einmal so eine Bewegung machte, dann war es das eben. Wenn ich denke, das Theater, was diese Dirigenten heute alle machen, um ein Forte raus zu kitzeln, dass einem nur übel werden kann, wenn man eben vergleicht, mit wie wenigen, sparsamen Bewegungen Richter den Himmel geöffnet hat.
Ich glaube, er hat lauter Leute genommen, denen er musikalisch nicht zu helfen brauchte. Er musste einen nur anschauen, gab den Einsatz und sagte höchstens mal „misterioso", und das war's dann auch schon. Und dann kam eben das, was er sich erwartet hatte. Wenn Richter korrigieren oder irgend etwas sagte musste, da hat dann schon etwas nicht gestimmt.
Edda Moser mit Karl Richter in Paris 1970
Bei Richter musste man einfach strömen. Da war eine Glut, da war der volle Körper, der gesungen hat, und nicht wie heute eben, dass die Stimmen nur halb zur Verfügung stehen. Er wollte immer gern Opernstimmen haben, die richtig voll losgelegt haben. Und die eben klagen konnten und jubeln und leiden und im Singen lachen und fröhlich sein konnten. Und tiefste Trauer, das alles wünschte er. Und wer ihm das gab, der war bei ihm in Abrahams Schoß.
Edda Moser mit Karl Richter in Paris 1970
Ich weiß nicht, ob man dieses Phänomen Karl Richter erklären kann, ich glaube es nicht. Richter zu erkären, ist immer nur die Hälfte. Er hatte eine besondere Art an sich, auch von einer großen Erotik. Er hatte eine ungeheure Erotik, wie er zum Beispiel einen Akkord spielte. Er saß ja immer selbst am Cembalo, und wie da etwas wuchs, das war eben so aufregend. Man war einfach platt über das, was da kam. Wenn man da andere Vorstellungen gehört hatte mit anderen Dirigenten, wenn bei Richter eben das Entsetzen wuchs oder die Seligkeit oder die Sehnsucht. Das war bei ihm in einer so romantischen Weise ausgedrückt. Das ist gar nicht zu vergleichen.
Edda Moser im Interview am 26. Juli 2004 in ihrem Haus in Rheinbreitbach
Edda Moser über ihr Repertoire bei Karl Richter
Ich habe gar nicht so viel Bach mit ihm gemacht, ja, Beethoven Missa Solemnis, Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy in Ottobeuren und Dvorak Stabat Mater, also Sachen, die im Grunde genommen noch ein bisschen mehr Opernaplomb brauchten. Und da hat er mich eben für diese Partien engagiert. Natürlich habe ich auch Matthäus-Passion, Johannes-Passion, Weinachtsoratorium und h-moll-Messe mit Richter, hauptsächlich in München, gesungen. Aber wir waren eben auch mehrmals im Ausland, in Paris, in Südamerika. Das hat mich geprägt und auch sehr anspruchsvoll gemacht, so dass ich nach dem Tod von Richter nie wieder Bach gesungen habe. Das war nicht mehr möglich.
In Ottobeuren schließlich immer über 3000 Menschen und keine Presse, weil er eben auch ein etwas gestörtes Verhältnis zur Presse hatte. Er sagte ja immer, er lese keine Presse, und dann sah man, wie ihm aus der Tasche die Zeitungen herausragten. Darum hat man ihn auch nicht weiter darauf angesprochen. Aber in Ottobeuren, in bayrischen Landen, war es möglich, diese Musik zu machen. Da brauchte keine Presse dabei zu sein, und das machte es für uns alle leichter. Wir haben dadurch auch befreit gesungen. Angst hatte man natürlich, dem musikalischen Anspruch nicht zu genügen, aber man war ja so beflügelt. Man wusste, er ließ einen singen. Wenn da einer ein schönes Piano sang, dann ließ er einen eine Fermate machen, so lange wie man wollte. Und er konnte sich auf uns verlassen, wir haben niemals die Geschmacksgrenzen übertreten.
Edda Moser mit Leonard Bernstein
Edda Moser über "Natürlichkeit" in der Musik
Ich stamme aus einem Haus, in dem die Bachtradition sehr gepflegt wurde. Ich bin auch in Weimar aufgewachsen oder, besser gesagt, in Sachsen und Thüringen. Ich habe von Anfang an eine Selbstverständlichkeit für Bach gehabt. Die Erziehung meiner Eltern war so, dass ich auch mit dieser Selbstverständlichkeit die Phrasierung gemacht habe, die Appoggiaturen (Vorschläge) oder wie welches Tempo, dass es nicht zu schnell war, oder auch die Koloraturen. Es gab keine Diskussionen, Richter fing an und ich folgte. Es war nicht nur ein sich miteinander Verständigen, sondern wir haben beide die Musik gemacht, und da war nie ein Zweifel. Nun war ich auch flexibel, ich wusste, ob die Koloratur nun schneller oder langsamer sein sollte. Und ich hatte nie das Gefühl, o Gott, ich komme nicht mit, oder so etwas. Richter hatte da eine ganz große Natürlichkeit in der Tempoangabe. Da hatte ich nie irgendwelche Probleme.
Edda Moser in ihrer Paradrolle als "Königin der Nacht" in Mozarts "Zauberflöte"
Das ganze Interview in deutsch auf PDF
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