Our reader Jon (UK) wanted to know what music was performed at the Karl Richter Requiem on February 20, 1981:
The Munich Bach-Choir sang under Ekkehard Tietze
Bach, Motette Fuerchte dich nicht
Bach, Choral Komm, suesser Tod
Reger, Nachtlied
Here a cut from the German Newspaper report 'Sueddeutsche Zeitung' (Munich)
26. November 2006
16. November 2006
Neu im Karl-Richter Archiv: Fotosammlung Binner
Anneliese Binner, eine ehemalige Sängerin des Münchener Bach-Chores - die über die gesamten 30 Jahre Münchner Jahre Karl Richters in seinem Chor gesungen hatte - hat ihre Foto-Alben aus dieser Zeit dem Karl-Richter Archiv vermacht.
Hier eine kleine Auswahl uns bisher nicht bekannter Aufnahmen:
Karl Richter 1956 bei der Bachwoche Ansbach
Karl Richter 1957 bei der Bachwoche Ansbach
Motettenkonzert 1958 in der Markuskirche
Maurice André auf der USA-Tournee 1965
Karl Richter und der Münchener Bach-Chor bei der Stellprobe für ein Motteten-Konzert mit Fernsehübertragung im historischen Ritterhaus zu Helsinki (Finnland) 1966
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Hier eine kleine Auswahl uns bisher nicht bekannter Aufnahmen:
Karl Richter 1956 bei der Bachwoche Ansbach
Karl Richter 1957 bei der Bachwoche Ansbach
Motettenkonzert 1958 in der Markuskirche
Maurice André auf der USA-Tournee 1965
Karl Richter und der Münchener Bach-Chor bei der Stellprobe für ein Motteten-Konzert mit Fernsehübertragung im historischen Ritterhaus zu Helsinki (Finnland) 1966
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12. November 2006
Vor 40 Jahren: Judas Maccabäus im Kongreßsaal des Deutschen Museums
In unserer Serie Vor 40 Jahren erinnern wir uns heute an die eine glanzvolle Aufführung von Georg Friedrich Händels Oratorium Judas Maccabäus am 14. November 1966 im Kongreßsaal des Deutschen Museums München.
Die Titelrolle des Feldherrn war eigentlich Fritz Wunderlich zugedacht gewesen, doch Wunderlich war wenige Wochen zuvor am 17. September plötzlich und unerwartet gestorben. So sang an seiner Stelle Horst Wilhelm, auch einer der bewährten Richter-Protagonisten der 1960er Jahre. Die weiteren Solisten waren Lotte Schädle, Karl-Christian Kohn und an der Trompete Maurice André.
Karl Schumann schrieb in der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift 'Oratorium in Wehr und Waffen':
"Es war ein Abend des dirigentischen Glanz und Gloria. Am Pult des Museumssaals stand einer aus dem fast legendären Geschlecht der musikalischen Herrscherpersönlichkeiten und riß mit, was sich ihm willig unterwarf: Chor, Orchester, Solisten, Publikum und Partitur [...]
Karl Richters dramatischer Elan bewirkte so viele Nuancen des Con fuoco, solch plastischen, um nicht zu sagen drastischen Ausdruck der Instrumente und Chorstimmen und so viel schmerzliches Espressivo in den Bitt- und Klagegesängen, daß man sich gewissermaßen 'überfahren' fühlte und nicht mehr nach Details fragte. So dürfte es Händel gedacht haben: prächtig, einschüchternd, niederschmetternd [...]
Der Beifall schien die Mauern von Jericho einstürzen zu können. Die Siegesfeier für Karl Richter und die Seinen übertönte noch jene für den alttestamentarisch eingekleideten Britenherzog. Mit Recht! Alten Kämpfern begegnet man immer wieder, einem Auserwählten der Musik aber nur dann und wann [...]"
Die Titelrolle des Feldherrn war eigentlich Fritz Wunderlich zugedacht gewesen, doch Wunderlich war wenige Wochen zuvor am 17. September plötzlich und unerwartet gestorben. So sang an seiner Stelle Horst Wilhelm, auch einer der bewährten Richter-Protagonisten der 1960er Jahre. Die weiteren Solisten waren Lotte Schädle, Karl-Christian Kohn und an der Trompete Maurice André.
Karl Schumann schrieb in der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift 'Oratorium in Wehr und Waffen':
"Es war ein Abend des dirigentischen Glanz und Gloria. Am Pult des Museumssaals stand einer aus dem fast legendären Geschlecht der musikalischen Herrscherpersönlichkeiten und riß mit, was sich ihm willig unterwarf: Chor, Orchester, Solisten, Publikum und Partitur [...]
Karl Richters dramatischer Elan bewirkte so viele Nuancen des Con fuoco, solch plastischen, um nicht zu sagen drastischen Ausdruck der Instrumente und Chorstimmen und so viel schmerzliches Espressivo in den Bitt- und Klagegesängen, daß man sich gewissermaßen 'überfahren' fühlte und nicht mehr nach Details fragte. So dürfte es Händel gedacht haben: prächtig, einschüchternd, niederschmetternd [...]
Der Beifall schien die Mauern von Jericho einstürzen zu können. Die Siegesfeier für Karl Richter und die Seinen übertönte noch jene für den alttestamentarisch eingekleideten Britenherzog. Mit Recht! Alten Kämpfern begegnet man immer wieder, einem Auserwählten der Musik aber nur dann und wann [...]"
5. November 2006
FAZ 29-10-2006: Einst gab es in Bachs Reich keine Götter neben ihm
Unter dieser Überschrift hat Stephan Mösch letzten Samstag in einer DVD-Besprechung in der FAZ an Karl Richter und seine Musik erinnert.
Er schreibt u.a.
"[...] In Bachs Reich gab es keine Götter neben ihm. Doch als er an seinem zweiten Herzinfarkt im Alter von 54 Jahren starb, traten viele Propheten auf den Plan. Ein Bach-Dirigent, der Knappertsbusch bewunderte, mußte zwangsläufig und schnell von der Originalklangwelle begraben werden. Die Passionsaufführungen wurden kürzer, die Chöre kleiner, die Instrumente älter, und Richter war plötzlich Persona non grata. Man rümpfte öffentlich die Nase über sein subjektives Espressivo.
Im Jahr 2006, wo er achtzig geworden wäre und sich sein Todestag zum fünfundzwanzigsten Mal jährt, ist sowohl der kultischen Verehrung wie der kultischen Verachtung Karl Richters mit Skepsis zu begegnen. Auf einer Reihe von DVDs läßt sich beobachten, worin Charisma und Grenzen seines Musizierens bestanden. Man sieht einen kleinen, kantig taktschlagenden Mann, dessen große Augen nach innen gerichtet sind. Nichts scheint Richter ferner gelegen zu haben, als seinen Chor à la Helmuth Rilling anzufeuern. Was bei Richter nicht inwendig funktionierte, funktionierte gar nicht. Die noch Lebenden unter seinen Solisten bestätigen das in einem von Johannes Martin herausgegebenen Erinnerungsband (F.A.Z. vom 4. Januar 2006). Richter habe nie ein Tempo wiederholt, sagt dort Kieth Engen, und nie eines begründet. Er habe immer aus spontanem Erleben heraus definiert. [...]"
Besprechung FAZ vom 28.10.2006 (für Abonnenten frei, sonst gegen Zahlung von 0,85 Euro)
Er schreibt u.a.
"[...] In Bachs Reich gab es keine Götter neben ihm. Doch als er an seinem zweiten Herzinfarkt im Alter von 54 Jahren starb, traten viele Propheten auf den Plan. Ein Bach-Dirigent, der Knappertsbusch bewunderte, mußte zwangsläufig und schnell von der Originalklangwelle begraben werden. Die Passionsaufführungen wurden kürzer, die Chöre kleiner, die Instrumente älter, und Richter war plötzlich Persona non grata. Man rümpfte öffentlich die Nase über sein subjektives Espressivo.
Im Jahr 2006, wo er achtzig geworden wäre und sich sein Todestag zum fünfundzwanzigsten Mal jährt, ist sowohl der kultischen Verehrung wie der kultischen Verachtung Karl Richters mit Skepsis zu begegnen. Auf einer Reihe von DVDs läßt sich beobachten, worin Charisma und Grenzen seines Musizierens bestanden. Man sieht einen kleinen, kantig taktschlagenden Mann, dessen große Augen nach innen gerichtet sind. Nichts scheint Richter ferner gelegen zu haben, als seinen Chor à la Helmuth Rilling anzufeuern. Was bei Richter nicht inwendig funktionierte, funktionierte gar nicht. Die noch Lebenden unter seinen Solisten bestätigen das in einem von Johannes Martin herausgegebenen Erinnerungsband (F.A.Z. vom 4. Januar 2006). Richter habe nie ein Tempo wiederholt, sagt dort Kieth Engen, und nie eines begründet. Er habe immer aus spontanem Erleben heraus definiert. [...]"
Besprechung FAZ vom 28.10.2006 (für Abonnenten frei, sonst gegen Zahlung von 0,85 Euro)
3. November 2006
Karl Richters Neupert-Cembalo von 1968
Frank Venema – einem geschätzen Leser und Nutzer des 'Karl Richter München Weblogs'- aus den Niederlanden verdanken wir die höchst interessante Mitteilung, dass Karl Richters Neupert-Cembalo in seinem Besitz ist und heute noch bzw. wieder gespielt wird (siehe auch Kommentar zum Eintrag: Neuerwerbung für das Karl-Richter Archiv) .
Frank Venema
Frank Venema lernte 1958 mit 15 Jahren in der Musikschule seiner Geburtsstadt Groningen Cembalo. Hier stand ihm ein Neupert-Instrument, Modell Händel, zur Verfügung. Und obwohl er sich in späteren Jahren bei Klop in Garderen (NL) eine Dulcken-Kopie bauen ließ, hing sein Herz weiterhin an den alten Cembali von Neupert, Pleyel und Goff.
Deshalb fuhr er vor einigen Jahren nach Bamberg, um sich bei Neupert ein neues Instrument fertigen zu lassen. Wolf-Dieter Neupert sagte zu ihm:
"Hier steht ein Cembalo, wie Sie es suchen, Modell Bach, gespielt und für den halben Preis. Dieses Instrument wurde 1968 gebaut und Karl Richter zur Verfügung gestellt. Ab 1975 hat Richter bei allen seinen Konzerten und Schallplattenaufnahmen im In- und Ausland auf diesem Cembalo gespielt. Auch auf Richters letzter Tournee mit Aurèle Nicolet durch viele Städte Deutschlands war das Instrument dabei. Wir restaurieren es zur Zeit."
Neupert hat das Instrument perfekt überholt. Die Unterseite wies, so berichtet Frank Venema, ungefähr hundert verschiedene Schraublöcher auf, wegen der vielen Transporte des Cembalos in der Richter-Zeit. Für jeden Transport hatte man den Schlitten immer wieder mit neuen Löchern befestigt, die nun alle verschlossen sind.
Karl Richters Neubert-Cembalo Modell 'Bach'
Und so wurde Frank Venema stolzer Besitzer eines berühmten Instruments. Vor zwei Jahren tauschte er die Neupert Silberton-Kiele gegen Delrin-Kiele, seitdem ist das Instrument auch in einem großen Ensemble hörbar (siehe Foto vom Concertgebouw Amsterdam). Anfang dieses Jahres mussten der Deckel und die rechte flache Seite erneuert werden, was dem Klang aber eine zusätzliche Qualität brachte.
Karl Richters Neupert-Cembalo im Concertgebouw, Amsterdam
Informationen zum Neupert-Cembalo Modell 'Bach'
Website J.C. Neupert, Bamberg
- Werkstatt für historische Tasteninstrumente
Frank Venema
Frank Venema lernte 1958 mit 15 Jahren in der Musikschule seiner Geburtsstadt Groningen Cembalo. Hier stand ihm ein Neupert-Instrument, Modell Händel, zur Verfügung. Und obwohl er sich in späteren Jahren bei Klop in Garderen (NL) eine Dulcken-Kopie bauen ließ, hing sein Herz weiterhin an den alten Cembali von Neupert, Pleyel und Goff.
Deshalb fuhr er vor einigen Jahren nach Bamberg, um sich bei Neupert ein neues Instrument fertigen zu lassen. Wolf-Dieter Neupert sagte zu ihm:
"Hier steht ein Cembalo, wie Sie es suchen, Modell Bach, gespielt und für den halben Preis. Dieses Instrument wurde 1968 gebaut und Karl Richter zur Verfügung gestellt. Ab 1975 hat Richter bei allen seinen Konzerten und Schallplattenaufnahmen im In- und Ausland auf diesem Cembalo gespielt. Auch auf Richters letzter Tournee mit Aurèle Nicolet durch viele Städte Deutschlands war das Instrument dabei. Wir restaurieren es zur Zeit."
Neupert hat das Instrument perfekt überholt. Die Unterseite wies, so berichtet Frank Venema, ungefähr hundert verschiedene Schraublöcher auf, wegen der vielen Transporte des Cembalos in der Richter-Zeit. Für jeden Transport hatte man den Schlitten immer wieder mit neuen Löchern befestigt, die nun alle verschlossen sind.
Karl Richters Neubert-Cembalo Modell 'Bach'
Und so wurde Frank Venema stolzer Besitzer eines berühmten Instruments. Vor zwei Jahren tauschte er die Neupert Silberton-Kiele gegen Delrin-Kiele, seitdem ist das Instrument auch in einem großen Ensemble hörbar (siehe Foto vom Concertgebouw Amsterdam). Anfang dieses Jahres mussten der Deckel und die rechte flache Seite erneuert werden, was dem Klang aber eine zusätzliche Qualität brachte.
Karl Richters Neupert-Cembalo im Concertgebouw, Amsterdam
Informationen zum Neupert-Cembalo Modell 'Bach'
Website J.C. Neupert, Bamberg
- Werkstatt für historische Tasteninstrumente