Fritz Wunderlich singt erstmals bei Karl Richter
(Folge 5)
Vorankündigung
Zusammen mit der Konzertvorschau wurde auch eine Preisliste für Unterkunftsmöglichkeiten in Ansbach verschickt.
Die Mitwirkenden der Bachwoche 1957
Karl Richter bestritt fünf der zwölf Konzerte der Bachwoche 1957 mit Chor und Orchester. Zur Aufführung kamen die beiden Passionen, die h-moll-Messe und an zwei Abenden die Brandenburgischen Konzerte sowie die beiden Violinkonzerte mit Yehudi Menuhin, der auch einen Soloabend spielte.
Am 24. Juli dirigierte Karl Richter Bachs Matthäus-Passion mit einem wahrlich hochkarätig besetzten Solisten-Ensemble. Peter Pears sang den Evangelisten, Horst Günter die Christus-Partie, Fritz Wunderlich, Kieth Engen, Friederike Sailer und Marga Höffgen waren für die Arien zuständig. Die Namen der Instrumentalsolisten bürgten für höchsten Standard der Bach-Interpretation. Den Cantus firmus übernahmen die Knaben des Leipziger Thomanerchors, der für diese Bachwoche mit seinem damaligen Leiter Kurt Thomas zu einem Motettenkonzert in der Johanniskirche eingeladen war.
Friedrike Sailer, Fritz Wunderlich und Kieth Engen
Im Kammerkonzert am 25. Juli waren zunächst das 5. Brandenburgische Konzert sowie das Violinkonzert a-moll zu hören mit Yehudi Menuhin, Aurèle Nicolet und Karl Richter als Solisten. Nach der Pause folgten das 6. Konzert in B-Dur und, wie immer, als Abschluss das 2. Konzert mit Adolf Scherbaum und Edgar Shann als weiteren Solisten.
Die restlichen drei Brandenburgischen Konzerte sowie das E-Dur Violinkonzert standen einige Tage später auf dem Programm, ebenfalls wieder in der Orangerie im Schloßpark.
An Bachs Todestag, dem 28. Juli, erklang in St. Johannis die Hohe Messe h-moll, mit denselben Vokal- Instrumentalsolisten wie auch an den anderen Tagen.
Den Abschluss der Bachwoche 1957 bildete Bachs Johannes-Passion. Wiederum sang Fritz Wunderlich die Tenorarien.
Karl Richter probt mit Fritz Wunderlich
Ralph Kirkpatrick spielte im Prunksaal des Markgrafenschlosses in zwei Konzerten die sechs Französische Suiten, alle 15 Inventionen und Sinfonien sowie 18 kleine Präludien.
Der Leipziger Thomaner-Chor unter der Leitung des Thomaskantors Kurt Thomas sang in der St. Johanniskirche die Motetten "Komm, Jesu, komm", "Jesu, meine Freude", und "Singet dem dem Herrn ein neues Lied". Thomasorganist Hannes Kästner spielte Präludium und Fuge e-moll und Toccata und Fuge F-Dur.
Yehudi Menuhin gab in der Orangerie im Schlosspark einen Soloabend mit den Sonaten in C-Dur und a-moll sowie der Partita d-moll.
In einem Sonderkonzert musizierten der Tenor Peter Pears und der Lautenist Julian Bream Elisabethanische Lauten-Lieder und Gesänge aus dem Schemelli-Gesangbuch sowie aus Anna Magdalena Bach's Notenbuch.
Eine Solo-Matinee gab auch der Cellist Pierre Fournier in der Orangerie mit den Suiten in C-Dur, c-moll und D-Dur.
Schließlich erklang in der Orangerie im Schlosspark das Musikalische Opfer, ausgeführt vom Kammerorchester Wilhelm Stross.
Probe für die Johannes-Passion in St. Gumbertus
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