Wie wir erst jetzt erfahren haben, ist John van Kesteren am 11. Juli 2008 in seiner Wahlheimat Jupiter (Florida) im Alter von 87 Jahren gestorben. John van Kesteren war zusammen mit Ernst Haefliger Karl Richters Protagonist für die Tenor-Partien in den 1960er Jahren. Gerne und mit etwas Wehmut erinnern wir uns an den bei Chor und Orchester so beliebten Sänger.
John van Kesteren war der Solist für die Tenor-Partien bei der Bachwoche Ansbach 1961.
(Hohe Messe h-moll und Kantaten BWV 70, 76, 78, 95, 108, 147)
John van Kesteren war der Tenor-Solist in Bachs h-moll-Messe in der Basilika Weigarten am 16. Juli 1966.
Auf der Konzertreise nach Kanada und in die USA (September/Oktober 1967) sang John van Kesteren Bachs h-moll-Messe und Haydns Schöpfung in Montreal (anlässlich der Weltausstellung) sowie in Washington und New York (Carnegie Hall).
Hauptprobe von Joseph Haydns Schöpfung im Salle W. Pelletier in Montreal
John van Kesteren zusammen mit der kanadischen Sopranistin Colette Boky
John van Kesteren im Mai 197o in der Leningrader Philharmonie bei der zweiten Konzertreise des Münchener Bach-Chors in die damalige UdSSR. Auf dem Programm standen sowohl in Moskau als auch in Leningrad Bachs h-moll-Messe und Haydns "Jahreszeiten".
In ganz besonderer Erinnerung ist uns ein Konzert am 16. Dezember 1967 im Salzburger Festspielhaus, bei dem John van Kesteren als Tenor-Solist vorgesehen war.
"...Ich denke da an eine h-moll-Messe in Salzburg. Das „Domine Deus" bedarf eines Solo-Tenors, und die Stunde der Aufführung rückte näher, aber kein Tenor war in Sicht. John van Kesteren sollte wohl einfliegen und Nebel verhinderte die Landung, wir waren ohne Tenor. Was machen? Soll das „Domine Deus" ausfallen? Soll es einer vom Chor singen? Richter entschloss sich dann, dass der gesamte Chor-Tenor den Solopart übernehmen sollte. Das war der stärkste Gegenpart, gegen den ich jemals anzuspielen hatte..." (Paul Meisen)
"...Wir wurden dann ins Künstlerzimmer gebeten, Professor Richter saß am Flügel, und wir haben zwei- oder dreimal das Duett durchgesungen, und Richter konnte sich darauf verlassen, dass im Konzert alles klappt..." (Jürgen Rasch)
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