Neue CD mit der brasilianischen
Cembalistin Helena Jank
Cembalistin Helena Jank
Helena Jank begann ihr Klavierstudium in São Paulo, Brasilien. Sie kam schon in jungen Jahren nach Deutschland, wo sie an der Münchener Musikhochschule bei Karl Richter (Orgel) und Li Stadelmann (Cembalo), schließlich in der Meisterklasse von Karl Richter Cembalo studierte. Eine intensive Konzert-Karriere führte sie als Solistin wie als Continuo-Spielerin in verschiedene Städte Europas. Zurück in Brasilien, erwarb sie im Jahre 1988 an der Staatlichen Universität von Campinas (im Staat São Paulo) ihren Doktor der Musik. Sie wurde Professorin für Cembalo und barocke Aufführungspraxis und war von 1999 bis 2003 Direktorin des Kunst-Instituts an der Universität Campinas.
"Ich studierte in den Jahren 1958 - 1968 an der Münchner Musikhochschule zunächst Orgel bei Karl Richter, dann Cembalo bei Li Stadelmann und später in der Meisterklasse Cembalo bei Richter. In all den Jahren sang ich im Münchener Bach-Chor und habe auch wiederholt in Konzerten das Continuo-Cembalo gespielt (damals unter dem Namen Helena Haas).
Karl Richter war für meine Ausbildung sehr wichtig. Ich war sehr jung und schüchtern, und er gab mir totale Unterstützung. Später war er mir etwas böse, nicht weil ich bei Li Stadelmann ein Cembalo-Studium begann, sondern weil ich deswegen die Orgel aufgeben wollte. Mein Kontakt zu ihm ist aber durch den Münchener Bachchor immer lebendig geblieben und später, als Li Stadelmann nicht mehr an der Hochschule war und er mich in seine Meisterklasse aufnahm, wurde mein Studium bei ihm zum wichtigsten künstlerischen Abschnitt in meinem Leben. Als ich später wieder in Brasilien lebte, habe ich ihn mehrmals bei seinen unvergesslichen Bach-Festivals in Rio de Janeiro getroffen. Ich flog dann immer nach Rio, um ihm vorzuspielen und es waren wunderbare Gelegenheiten zu langen, intensiven Gesprächen.
Das letzte Zusammentreffen mit ihm hatte ich am 14. Februar1981 in München, am Vorabend seines Todes. Als ich ihm mitteilte dass ich zurück nach Brasilien reisen würde, musste ich ihm versprechen, mindestens einmal im Jahr hier in Brasilien Bach´s Goldberg-Variationen zu spielen. Das war natürlich nicht immer möglich, aber ich versuche auch heute noch, meinem Versprechen treu zu bleiben."
Aus der Neueinspielung von Bachs Goldberg-Variationen können Sie in den folgenden Audio-Dateien Auschnitte hören, und zwar die Aria, sowie die Variationen 1, 5, 19 und 30 (Quodlibet).