Ein "Sonnenfenster" war für den oberen Vinschgau angekündigt, so fuhren wir aus dem verregneten Partschins Richtung Stilfser Joch, das noch Wintersperre hatte. Nach Gomagoi bogen wir links ab und erreichten in zahllosen Kehren das Bergsteigerdorf Sulden. Hier herrschte nach Beendigung der Wintersaison absolute Ruhe, lediglich die Pfarrkirche St. Gertraud mit ihrem Bergsteigerfriedhof lud ein wenig zum Verweilen ein.
Naturns hat dem Gast bei schlechtem Wetter zwei außergewöhnliche Museen zu bieten. Im Naturparkhaus Texelgruppe kann man die große Welt der Natur im Kleinen erleben. Nicht weit entfernt befindet sich das das St. Prokulus Kirchlein mit einzigartigen frühmittelaterlichen Wandmalereien. Ein unterirdisch angelegter Museumsparcour macht 1500 Jahre Geschichte der Menschen in dieser Region lebendig.
Fährt man von Naturns das Schnalstal hinauf, thront hoch über dem Tal St. Katharinaberg, Ausgangs- und Endpunkt des Meraner Höhenwegs. Immer wieder führte uns der kleine Abstecher dort hinauf, bekamen wir doch im Gasthof Schnalsburg einen köstlichen, unübertrefflichen Kuchen serviert.
Weiter talaufwärts, am Nordufer des Vernagt Stausees, fühlte sich eine Alpaka-Familie ohne Berührungsängste wie in freier Wildbahn.
Das Regenwetter hatte für ein paar Stunden ein Einsehen. Schloss Juval, Reinhold Messners Sommerresidenz, war Ziel unserer heutigen Wanderung. die wir aus dem Schnalstal auf einem ebenen und manchmal ausgesetzten und steinschlaggefährdeten Waalweg angingen. Die Alpenrebe war uns ein willkommener Begleiter.
Seit 1983 ist die Burg der Wohnsitz von Reinhold Messner, der mehrere Kunstsammlungen dort untergebracht hat: Eine umfangreiche Tibetika Sammlung, eine Bergbildgalerie und eine Maskensammlung aus fünf Kontinenten.