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15. Dezember 2007
Vor 40 Jahren: Bachs h-moll-Messe im Festspielhaus Salzburg
Es war schon Tradition, am Samstag vor dem 1. oder 2. Advent im Großen Festspielhaus zu Salzburg zu singen. Dieses vorweihnachtlliche Konzert fand in jedem Jahr von 1962 bis zu Richters Tod statt, es war immer eine sehr schöne Stimmung. Zur Aufführung kamen u.a. Händels Messias, Bachs h-moll-Messe und natürlich das Weihnachtsoratorium. Dort haben wir auch erstmals alle sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums am Nachmittag und am Abend gesungen. Zwischendurch gab es im Peterskeller ein gutes Abendessen.
Im Großen Festspielhaus Salzburg
Jürgen Rasch und Paul Meisen erinnern sich an die h-moll-Messe am 16. Dezember 1967:
Das Domine Deus bedarf eines Solo-Tenors, und die Stunde der Aufführung rückte näher, aber kein Tenor war in Sicht. John van Kesteren sollte wohl einfliegen und Nebel verhinderte die Landung, wir waren ohne Tenor. Was machen? Soll das 'Domine Deus' ausfallen? Soll es einer vom Chor, Flickinger, singen? Richter entschloss sich dann, dass der gesamte Chor-Tenor den Solopart übernehmen sollte. Das war der stärkste Gegenpart, gegen den ich jemals anzuspielen hatte.
Wir wurden dann ins Künstlerzimmer gebeten, Professor Richter saß am Flügel, und wir haben zwei- oder dreimal das Duett durchgesungen, und Richter konnte sich darauf verlassen, dass im Konzert alles klappt.