Vor 40 Jahren, am 26. und 27. April 1967 dirigierte Karl Richter zum ersten Mal das TeDeum von Anton Bruckner im Herkulessaal der Münchner Residenz.
Die Solisten waren Lotte Schädle, Hertha Töpper, John van Kesteren und Victor van Halem. Es sangen der Münchener Bach-Chor und der Philharmonische Chor, es spielten die Münchner Philharmoniker.
Joachim Kaiser schrieb damals in der SZ
Karl Richter betritt Neuland
"Bruckner hat, wie mir scheint, nie etwas Extrovertierteres geschrieben als sein TeDeum. Man spürt, wie bewusst der Komponist da beeindrucken will ...
Wenn nun der liebe Gott zwischen ff und fff gelobt werden soll, darf es keine falsche Scheu geben, fand Richter, und ließ zwei Münchner Chöre (den Bach-Chor und den Philharmonischen Chor) in eine manchmal beinahe transmusikalische Ekstase geraten. Wäre Richter nicht ein Meister im Disponieren großer Messen und Oratorien, dann hätten die Solisten angesichts solcher Macht- und Prachtentfaltung auf verlorenem Posten gestanden ...
Im Übrigen ließ Richter die flimmernden Hochflächen leuchten, er wurde Bruckner auf einem radikalen Wege durchaus gerecht, und die Stretta am Schluss war überwältigend wie das ganze, weniger auf Tiefsinn als auf Jubel bedachte Werk ...
Auf Zehenspitzen verließ man den Ort unendlichen Jubels ..."