Vor 50 Jahren, am 30. März 1956, einem Karfreitag, kam aus Leipzig das Angebot an Karl Richter, Nachfolger des am 27. Februar 1956 mit 57 Jahren früh verstorbenen Thomaskantors Günther Ramin zu werden.
Prof. Fischer, Richters Klavierlehrer in Leipzig, war eigens nach München gereist und hatte um eine Unterredung gebeten. Er erläuterte die Situation in Leipzig und sagte, er würde es sehr begrüßen, wenn Richter wieder nach Leipzig käme und den Thomanerchor übernehmen würde.
Karl Richter in einer Pause während der Schallplattenaufnahmen zu Bachs
Matthäus-Passion 1958 im Innenhof der Münchner Residenz
Karl Richter war damals aber bereits seit fünf Jahre in München, hatte hervorragende Aufbauarbeit geleistet und den Durchbruch geschafft. Deshalb entschied er sich gegen das Angebot des Thomaskantorats und blieb endgültig in München, das dann mit ihm und dem Münchener Bach-Chor und Bach-Orchster bis 1981 das Mekka der Bach-Pflege wurde.